Maria Karolina, Marie Rainer; Erzherzogin und Äbtissin

Geb. Wien, 10.9.1825
Gest. Baden bei Wien, NÖ, 17.7.1915

Herkunft, Verwandtschaften: M. K. war die Tochter von Erzherzog Karl und Henriette von Nassau-Weilburg. Ihre Mutter verlor sie bereits mit vier Jahren. Der Vater und der älteste Bruder Albrecht nahmen sich ihrer Erziehung an.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1852 heiratete sie ihren Vetter Erzherzog Rainer Ferdinand. Die kinderlose Ehe galt als vorbildlich und glücklich.

Laufbahn: Sie begleitete den Vater auf mehrere Reisen und nahm mit ihm auch 1837 an der Probefahrt der ersten Eisenbahn zwischen Floridsdorf und Wagram teil. Mit 19 Jahren wurde M. K. Äbtissin des Theresianischen Damenstiftes in Prag, verließ das Stift aber 1852. Die fromme Erzherzogin betätigte sich bei zahlreichen sozialen Institutionen als Protektorin, u. a. beim St.-Josef-Knabenasyl am Rennweg. Auch in der Habsburgerfamilie nahm „Tante Marie Rainer“ v. a. bei den zahlreichen Nichten eine einflussreiche Stellung ein. Ihre Liebhaberei war es, kunstvolle Messgewänder zu besticken. In Wien und in Baden verfügte sie über beträchtliche Popularität, die sich vor allem bei einer großen Huldigungsfeier zur 50-jährigen Verlobung des greisen Paares in Baden zeigte. Erzherzog Rainer starb zwei Jahre vor seiner Gattin.

L.: Hamann 2001