Maria Beatrix Riccarda von Este; Herzogin von Massa und Carrara

Geb. Modena, Italien, 7.4.1750
Gest. Wien, 14.11.1829

Herkunft, Verwandtschaften: M. B. war die Tochter von Herzog Herkules III. Reginald von Modena aus dem Hause Este und der Prinzessin Maria Theresia von Cybo-Malaspina, Erbin von Massa und Carrara.

LebenspartnerInnen, Kinder: M. B. war schon als Kind von Kaiserin Maria Theresia zur Braut eines ihrer Söhne ausersehen. Die Kaiserin beobachtete genau die Entwicklung des Mädchens, das 1771 den 17jährigen Erzherzog ehelichte. Sie bekam neun Kinder: Maria Theresia (*1773), die spätere Gattin König Viktor Emanuels I. von Sardinien; Josef Franz (1775-1777), Maria Leopoldine (*1776), Franz IV. (*1779), Ferdinand Karl (*1781), später Feldmarschall; Maximilian Josef (*1782), Hoch- und Deutschmeister; Maria Antonia (1784-1786), Karl Ambros (*1785), später Erzbischof von Gran und Fürstprimas von Ungarn; und Maria Ludovica (*1787), die spätere Gattin Kaiser Franz I. (II.). M. B. kümmerte sich persönlich, ähnlich ihrer Schwiegermutter, um die Erziehung ihrer Kinder und hier vor allem um die jüngste Tochter, die sie unter anderem in römischer Geschichte unterrichtete.

Laufbahn: M. B. stand ihrem Gatten bei der nicht leichten Aufgabe als Generalgouverneur der Lombardei hilfreich zur Seite. Ihre Liebenswürdigkeit und soziale Fürsorge wurden allgemein gelobt. 1796 musste die Familie vor Napoleon aus Mailand fliehen. M. B. ließ sich nach Aufenthalten in Triest und Brünn mit einem Teil der Kinder im Neukloster von Wiener Neustadt nieder, während der Erzherzog, meist auch mit den älteren Söhnen, sich in Wien oder im kaiserlichen Auftrag auf Reisen befand. Ein Jahr nach dem Tod ihres geliebten Mannes im 52. Lebensjahr wurde M. B. durch die Hochzeit ihrer Tochter Maria Ludovica mit Kaiser Franz I. Kaiserinmutter, hielt sich jedoch stets im Hintergrund. M. B. erlebte noch die Freude, dass ihr Ältester als Herzog Franz IV. in das großväterliche Erbe von Modena zurückkehren konnte (1814). Zur selben Zeit trat sie auch die Regierung des schon 1790 von ihrer Mutter ererbten Herzogtums Massa und Carrara an, wozu nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses auch die kaiserlichen Lehen in der Lunigiana hinzukamen. Nach ihrem Tod gingen alle diese Länder an Herzog Franz IV. über, während sich Ferdinand Karl und Maximilian das große Privatvermögen teilten.

L.: Hamann 2001