Margarethe; Kurfürstin von Sachsen

Geb. Wiener Neustadt, NÖ, 1416 (oder 1417)
Gest. Altenburg, Deutschland, 1486

Herkunft, Verwandtschaften: Zweites Kind von Herzog Ernst von Innerösterreich und Cimburgis von Masowien.

LebenspartnerInnen, Kinder: M. wurde vom Vormund Friedrich von Tirol 1428 mit Kurfürst Friedrich II. von Sachsen verlobt, der als 16-jähriger gerade seinem Vater nachgefolgt war. Die Hochzeit fand 1431 statt. M. blieb zeitlebens mit ihrer Heimat verbunden. Ihr Gatte gehörte 1440 zu den Stützen der habsburgischen Partei. Anlässlich des Krönungszuges 1442 feierte sie ein Wiedersehen mit ihrem Bruder Friedrich. Der Ehe entstammen sieben Kinder. Von den drei Söhnen verstarb einer jung, die beiden überlebenden, Ernst und Albrecht, wurden 1455 Opfer einer Entführung, die als „sächsischer Prinzenraub“ berühmt wurde. Der mit dem Kurfürsten verfeindete Ritter Kunz von Kaufungen benützte die Abwesenheit der Eltern in Leipzig, um die Prinzen von der Altenburg zu entführen, doch konnte er vor Erreichen der Grenze glücklich abgefangen werden. Albrecht hatte später als Feldherr Friedrichs III. sowie als Statthalter Maximilians in den Niederlanden ein besonderes Naheverhältnis zu der habsburgischen Verwandtschaft.

Laufbahn: 1485 teilten M.s Söhne ihre Länder (Leipziger Teilung), was die Habsburgerin sowohl zur Stammmutter des ernestinischen als auch des albertinischen Zweiges der Wettiner macht. Nach dem Tod des Gatten (1464) verbrachte die Kurfürstin einige Zeit in Wiener Neustadt; ihr Witwensitz war Schloss Colditz. Sie behielt einen bestimmenden Einfluss auf die sächsische Politik, die zwischen Kurfürst Albrechts Schwiegervater Georg Podiebrad und dem nach Schlesien vorstoßenden Matthias Corvinus eigene Interessen zu wahren verstand und die Freundschaft mit dem Kaiser aufrecht hielt.

L.: Hamann 2001