Mandl Maria, auch: Mandel; KZ-Aufseherin und SS-Oberaufseherin

Geb. Münzkirchen, OÖ, 10.12.1912
Gest. Krakau (Krakow, Polen) 24.1.1948

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Schusters.

Laufbahn: Arbeitete bis zum „Anschluss“ 1938 bei der Österreichischen Post. 1938 ging sie nach München, da sie angeblich wegen einer fehlenden NS-Zugehörigkeit entlassen wurde. Sie bewarb sich als Aufseherin für das Frauen KZ-Lichtenburg und begann dort am 15. Oktober 1938 zu arbeiten. Im Mai 1939 wird sie in das KZ Ravensbrück versetzt. Von Oktober 1942 bis November 1944 war M. M. SS-Oberaufseherin in Auschwitz. Im November 1944 wurde sie in das Lager Mühldorf, ein Außenlager des KZ Dachau, versetzt. Im Mai 1945 floh M. M. aus Mühldorf in die benachbarten Alpen und weiter in ihren Geburtsort Münzkirchen. Ihr Vater verweigerte ihr aber den Aufenthalt in ihrem Elternhaus, daraufhin suchte sie bei ihrer Schwester in Luck Zuflucht. Im August 1945 wurde sie verhaftet und 1946 nach Polen überstellt. 1947 wird sie im Krakauer-Prozess gegen 40 SS-Angehörige von Auschwitz für den Tod von über 500.000 weiblichen Gefangenen zur Verantwortung gezogen und am 22. Dezember 1947 zum Tode verurteilt. Sie wählte Gefangene für den Tod in den Gaskammern aus („Selektion“) und war an Misshandlungen beteiligt. M. M. schuf das bekannte Mädchenorchester von Auschwitz, das mit seiner Musik Appelle, Hinrichtungen und Transporte von Insassen begleiten musste. M. M. wird am 24. Januar 1948 im Krakauer Montelupich-Gefängnis hingerichtet.

Ausz., Mitglsch.: Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse, ab 1942 Mitglied der NSDAP.

L.: Strebel 2003, Renz 2011, Wikipedia.