Mallinger Mathilde, recte Lichtenegger; verh. Düringsfeld; Sängerin
Geb. Agram, Kroatien (Zagreb), 17.2.1847
Gest. Berlin, Deutsches Reich, 19.4.1920
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Musikprofessor.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1822 Heirat mit Düringsfeld (Baron Otto Schimmelpenning v. d. Oye), Schauspieler und Theaterdirektor.
Ausbildungen: M. M. erhielt ab 1863 am Prager Konservatorium bei Gordigiani und Vogl und ab 1866 in Wien bei Lewy Gesangsunterricht.
Laufbahn: M. M. wurde noch im Oktober 1866 an das Münchner Hoftheater engagiert, wo sie mit großem Erfolg als Norma debütierte. Im Herbst 1869 folgte sie einem Ruf an die königliche Oper Berlin, wo sie bis 1822 wirkte. Bei der Uraufführung der „Meistersinger“ in München kreierte sie die Eva. M. M. war eine vielseitige Sängerin, die außer hochdramatischen Rollen auch rein lyrische und burlesk-komische Rollen in ihrem Repertoire hatte. Nach ihrer Heirat trat sie nur noch in Konzerten auf, um ab 1890 am Prager Konservatorium, ab 1895 am Eichelbergschen Konservatorium in Berlin als Gesangslehrerin zu wirken. Sie sang auch bei den Bayreuther Festspielen und auf zahlreichen Gastspielreisen.
Ein technisch perfekter Sopran und ein großes schauspielerisches Talent machten M. M. zu einer der hervorragendsten dramatischen Sängerinnen ihrer Zeit, die vor allem als Wagnersängerin bekannt war.
Hauptrollen: Eva (R. Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg), Elsa (ders., Lohengrin), Agathe (C. M. v. Weber, Der Freischütz), Leonore (G. Verdi, Der Troubadour), Fidelio (L. v. Beethoven, Fidelio), Margarethe (Ch. Gounod, Faust), Zerline (D. F. E. Auber, Frau Diavolo), Susanne (W. A. Mozart, Die Hochzeit des Figaro), Donna Anna (ders., Don Giovanni), Frau Fluth (O. Nicolai, Die lustigen Weiber von Windsor). u. a.
Ausz.: Königlich preußische Kammersängerin.
L.: Altmann 1936, Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1918, 1921, Eisenberg 1903, Enciclopedia dello spettacolo 1954-83, Flüggen 1892, Mendel 1890/91, ÖBL, Riemann 1975, Rigaer Theater- und Tonkünstlerlexikon 1890