Majerová Marie; Journalistin und Autorin

Geb. Kladno, Böhmen (Tschechien), 1882
Gest. 1967

Herkunft, Verwandtschaften: War die Tochter eines Arbeiters aus dem Industriegebiet Kladno.

Ausbildungen: Studierte an der Sorbonne.

Laufbahn: Kam aus der proletarischen Umwelt in die anarchistische Künstlerboheme in Prag, Wien und Paris. Unternahm als Journalistin zahlreiche Reisen nach Amerika, Afrika, Russland und China. Veröffentlichte Erzählungen und Romane. Ihr Hauptwerk ist der Roman „Siréna“ (1935), ein proletarisches Gegenstück zu Thomas Manns „Buddenbrooks“. In ihren Veröffentlichungen spielen jeweils Frauen eine große Rolle. Veröffentlichte zahlreiche Reiseberichte und Bücher für Kinder.

Die Arbeiter, welche Marie Majerová schildert, sind noch nicht entwurzelte Proleten, sondern mit Boden und Land verbunden. Aus mitfühlendem Herzen, begabt mit einem klugen Verstand, ausgestattet mit Erfahrung und Wissen, formt Marie Majerová ihre Epik sicher, ruhig und volkstümlich einfach. Sie ist mehr von der Kraft und Freude des Lebens als sozialer Kritik erfüllt. Sie zeigt den Arbeiter in der Bewältigung seines harten Lebens, im Kampf um ein besseres und glückliches Dasein, und das Hineinwachsen als Glied einer sich neu formenden Gesellschaft“ (Mühlberger, S. 144).

W.: „Namesti republiky (Platz der Republik)“ (1914), „Bruno cili dobrodruzstvi nemeckého hocha v ceské vesnici (Bruno oder die Abenteuer eines deutschen Jungen in einem tschechischen Dorf)“ (1930), „Siréna“ (1935), „Havírska balada (Bergmannsballade)“ (1938)

L.: Mühlberger 1970