Magdalena; Hofmohrin
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Mitglied im Hofstaat der Bianca Maria Sforza.
Laufbahn: M. war wohl der Taufname des Mohrenmädchens, das zum Zwecke der Unterhaltung zum Frauenzimmer von Bianca Maria Sforza, der zweiten Frau Kaiser Maximilians I. (1459-1519), gehörte, die seit ihrer Hochzeit in Innsbruck (16. März 1594) bis zu ihrem Tod am 31. Dezember 1510 hauptsächlich in dieser Stadt residierte. M. ist seit 1501 im Frauenzimmer bezeugt; gemeinhin, vermutlich ob ihrer dunklen Hautfarbe, wird sie schlichtweg „die Mohrin“ genannt und in den Quellen oft zusammen mit dem (namenlosen) Zwerg angeführt.
Erst im Jahr 1511 wird ihr Name genannt („Magdalena morin“). Anlässlich der Neuordnung des Hofstaates nach dem Tod Biancas wurde sie mit fünf Gulden abgefertigt und der Frau des ehemaligen Marstallers Kaspar Myssner zugewiesen; ab März 1511 sorgte der Hof durch die Zahlung von monatlich bis zu 6 Gulden für ihren Unterhalt. Im Juli desselben Jahres wollte sie Maximilian im Spital in Bozen oder anderswo in einem Kloster in Österreich unterbringen, doch dürfte sie in Innsbruck verblieben sein. Schließlich gehörte sie dem neuen Hofstaat der Prinzessinnen Maria und Anna an, die nach der Wiener Doppelhochzeit (22. Juli 1515) seit 1517 bis 1521 in Innsbruck residierten. Im Hofstaatsverzeichnis von 1518 wird M. wieder angeführt. Sie sollte entlassen werden. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
L.: Gatt 1943, Hochrinner 1966, Weiß 2010
Ingrid Roitner