Mänchen-Helfen Anna, geb. Aronsohn, Anja; Psychoanalytikerin

Geb. Kowno, Russland (Kaunas, Litauen), 26.10.1902
Gest. Berkeley, Kalifornien, USA, 23.4.1991

LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1927 den Wiener Historiker und Sinologen Otto Mänchen-Helfen, der ab 1927 eine leitende Stelle am Marx-Engels-Institut in Moskau innehatte.

Ausbildungen: Ab 1921 Studium der Geschichte und Psychologie an der philosophischen Fakultät der Universität Wien, 1925 Promotion im Fach Geschichte; psychoanalytische Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut, nach 1933 Beendigung ihrer Analyse bei Anna Freud in Wien.

Laufbahn: Begleitete 1927 ihren Mann nach Moskau und besuchte Vera Schmidts nach psychoanalytischen Richtlinien gestaltetes Kinderlaboratorium, in dem psychoanalytische Erkenntnisse Anna Freuds und August Aichhorns angewendet wurden. Unterzog sich im Berliner Psychoanalytischen Institut einer Psychoanalyse. Emigrierte 1933 nach Wien, war Analysandin Anna Freuds. 1937 Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Floh 1938 in die USA, Mitglied und Lehranalytikerin der San Francisco Psychoanalytic Society, 1942-68 Lehrtätigkeit an der School of Social Welfare der University of Berkeley; 1955-57 Präsidentin der San Francisco Psychoanalytic Society; 1973-74 Präsidentin der Association for Child-Analysis. Engagierte sich für die Etablierung der Kinderanalyse.

Zählte zu den einflussreichsten Kinderanalytikerinnen aus der Schule Anna Freuds, in der Emigration zu den angesehensten Vertretern der Freudschen Psychoanalyse an der Westküste Amerikas. Maßgeblich beteiligt am Aufbau der Kinderanalyse am San Francisco Psychoanalytic Institute. Spezialgebiet Aggression.

W.: „Alexander Herzen und das Problem der Entwicklungswege Russlands (Zur Entwicklungsgeschichte des geschichtsphilosophischen Gedankens in Russland). Phil. Diss.“ (1925), „Denkhemmung und Aggression aus Kastrationsangst In: Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik 10“ (1936), „Nursery Schools − A Sector on the Home Front. In: The Bulletin of the Mental Hygiene Society of Northern California 1“ (1942), „Symposium on neurotic disturbances of sleep. In: International Journal of Psycho-Analysis 23“ (1942), „A case of superego disintegration. In: Psychoanalytic Study of the Child 2“ (1946), „Transference and Transference Neurosis in Adolescence. In: International Encyclopedia of Psychiatry, Psychology, Psychoanalysis and Neurology“ (1977), „The Handling of Overt Aggression in Child Analysis. In: Psychoanalytic Study of the Child 39“ (1984)

L.: Dissertationsverzeichnis, Kerbl 1992, Mühlleitner 1992, Mühlleitner 2002, ÖNB 2002