Lucerna Camilla, Ps. Camilla Leonhart(d), Camilla Milović; Lehrerin, Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Riva del Garda (Italien), 24.6.1868
Gest.1963 (wahrscheinl. Graz), Stmk.
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Hans Lucerna, Militärbeamter; Bruder: Eduard.
Ausbildungen: Privatunterricht, 1889 Reifeprüfung in Klagenfurt.
Laufbahn: Ab 1892 Lehrerin für Deutsch und Französisch am privaten Sprach- und Erziehungsinstitut in Agram/Kroatien, ab 1894 an der höheren Mädchenschule in Gospić. 1895-1919 Lehrerin für deutsche Sprache am Mädchenlyceum in Agram. C. L. forschte bereits während ihrer Lehrerinnentätigkeit als Philologin und war schriftstellerisch sowohl in der deutschen als auch serbokroatischen Sprache tätig. Nach ihrem Ruhestand 1919 wirkte sie als Privatgelehrte, Übersetzerin und Schriftstellerin. C. L. erwarb sich große Verdienste als Vermittlerin zwischen südslawischer und deutscher Kultur und Literatur.
Ausz.: 1911: Verdienst-Medaille von König Nikola I. von Montenegro, 1925: Verdienst-Medaille der Deutschen Akademie, 1955: Goethe-Medaille des Goethe-Instituts.
Qu.: Graz, Universitätsbibliothek, Abteilung für Sondersammlungen.
W.: „Gedichte“ (1893), „Zlatorog. Lyrisches Drama in 3 Acten. Musik von Eduard Lucerna“ (1900), „Die südslawische Ballade von Asan Agas Gattin und ihre Nachbildung durch Goethe“ (1905), „Studienblätter zur kroatischen und serbischen Literatur“ (1909), „Das Märchen. Goethes Naturphilosophie als Kunstwerk. Deutungsarbeit“ (1910), „Die letzte Kaiserin von Trapezunt in der südslawischen Dichtung“ (1912), „Asseneth“ (1921), „Das Balladendrama der Südslaven“ (1923), „Balladen der „Unbekannten“. Studienblättchen zur kroat. Volkspoesie“ (1943). Übersetzungen u. a.: „Aus südslawischen Dichtungen. Übersetzung aus dem Kroatischen“ (1918)
L.: Buchegger 2002, Camilla Lucerna 1958, Giebisch 1948, Renner 1993, Schütz/Kucera 1938. Wikipedia