Loos Lina, geb. Caroline Obertimpfler; Schauspielerin und Schriftstellerin

Geb. Wien, 9.10.1882
Gest. Wien, 6.6.1950

Herkunft, Verwandtschaften: Die Eltern führten das bekannte Grand Café „Casapiccola“ in Wien-Mariahilf. Vater: Carl Obertimpfler; Schwester: Helene, Schriftstellerin; Bruder: Carl Forest, Schauspieler.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1902 Heirat mit Adolf Loos (1870-1933), Architekt. Die kurze Ehe endete 1905 in einer Katastrophe und in einem Gesellschaftsskandal.

Ausbildungen: Gymnasium, Schauspielunterricht.

Laufbahn: L. L. hatte in ihrer Jugend eine zentrale Position im kulturellen Leben Wiens, galt als eine der schönsten Frauen Wiens und wurde von Literaten und Künstlern verehrt. Ab 1904 veröffentlichte L. L. Feuilletons in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften (u. a. „Neues Wiener Journal, „Neues Wiener Tagblatt, „Der Querschnitt“, „Die Dame“). Sie trat als Kabarettistin und Chansonette u. a. in Berlin „Unter den Linden“, in München bei den „Elf Scharfrichtern“ und in Wien im „Nachtlicht“ sowie im Jugendstilkabarett „Fledermaus“ auf. 1905, nach ihrer Scheidung, ging L. L. in die USA, wo sie in der Theatertruppe von Heinrich Conried mitwirkte.

Vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte sie nach Europa zurück. 1922 war sie unter R. Beer am Raimundtheater in Wien verpflichtet, ab 1924 (bis 1933) unter seiner Direktion auch am Deutschen Volkstheater. 1938 zog sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Ab der Generalversammlung im März 1949 gem. mit Grete Schütte und Ida Flöckinger eine der drei Präsidentinnen des Bundes Demokratischer Frauen (BDF). Mitglied des Österreichischen Friedensrates.

Qu.: WStLb Handschriftensammlung, Tagblattarchiv/Personenmappe.

W.: „Das Buch ohne Titel. Erinnerungen“ (1947), „Mutter. Drama“ (1921), „Du silberne Dame, Du (Briefe von und an L. L.). Hg. v. F. Th. Csokor und L. Ruther“ (1966), „Wie man wird, was man ist“ (1994)

L.: BLÖF, Bolbecher/Kaiser 2000, Csokor 1964, Fischer 1994, Giebisch/Gugitz 1964, Kosch 1953, Nagl/Zeidler/Castle 1899-1937, ÖBL, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Teichgräber 1965, Wedel 2010, AZ 10.10.1957, WZ 7.6.1950, 11.6.1950, www.onb.ac.at/ariadne/