Lochner von Liebenfels Margarethe
Hofmeisterin
Geb. ?
Gest. nach 1531
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Konrad Lochner (†1482, vor 7. Juli 1483), kaiserlicher Pfleger zu Hollenburg (1472-1482) und Dorothea Radlkofer († nach 18 Februar 1512 an einem 31. März vor 1524); verheiratet (spätestens seit 1493) mit Hans (II.) von Ungnad († zwischen 9. September 1519 und 15. Juli 1521); Kinder: Hans (III.) von Ungnad (geb. 19. November 1493, † 27. Dezember 1564), verheiratet in erster Ehe mit Anna († nach 1552), Erbtochter des Jörg Freiherrn von Thurn († 20. Mai 1512) und der Helene Gräfin Frangipani (†1565), in zweiter Ehe mit Magdalena Gräfin Barby (geb. 22. September 1530, † 16. November 1565), Tochter des Wolfgang und der Agnes Gräfin Mansfeld; Andreas (geb. 10. Februar 1499, † 21. März 1557), verheiratet in erster Ehe mit Anna Maria († vor 1530), Tochter des Julian Grafen Lodron († zwischen September 1508 und 12. Dezember 1509), in zweiter Ehe mit Johanna Benigna (Bohunka) von Pernstein (†1551), in dritter Ehe Anna Hofmann zu Grünbühel († nach 28. Dezember 1576); Christoph (geb. 26. Oktober 1501, † nach 27. April 1525); Elisabeth (†1575), verheiratet in erster Ehe mit dem königlich ungarischen Kämmerer Ernst de Csaktornya, in zweiter Ehe mit Albrecht Graf Schlik (†1548); Polyxena (†1578) verheiratet mit Don Pedro Laso de Castilla († 19. Juni 1558); Barbara († 6. März 1563) verheiratet mit Wilhelm von Puchheim (†1542).
Laufbahn: M. übte als Witwe das Amt der Hofmeisterin am Hof der Maria von Habsburg (1505-1558), Königin von Ungarn und Böhmen, in Buda, die dort seit 1521 residierte, aus. Wahrscheinlich schon 1524, da sich ihr Sohn Hans am Hof in Buda aufhielt, um sie betreffende Angelegenheiten zu regeln, sicher aber von 1527-1531 war sie in dieser Funktion tätig. Ferdinand wandte sich im Juni 1528 an M., damit sie seine Schwester Maria für das Eheprojekt mit James V. von Schottland (1513-1542) günstig stimme. Auch die Töchter M.s, Barbara, Elisabeth und Polyxena, gehörten als Kammerjungfrauen zu Marias Hofstaat. 1531, als Maria als Statthalterin in die Niederlande ging, durfte sie auf Anraten ihres Bruders Kaiser Karls V. M. nicht mitnehmen, da ihr eine Neigung zur lutherischen Lehre nachgesagt wurde. M.s Sohn, Hans (III.) von Ungnad hatte in Ferdinands Diensten Karriere gemacht; seit 1530 war er Landeshauptmann von Steiermark, oberster Feldhauptmann an der windischen und kroatischen Grenze und Statthalter von Niederösterreich, aber er war auch der politische Führer und „die dominierende Gestalt des österreichischen Protestantismus in Innerösterreich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts“ (Bernhard Zimmermann). Aufgrund unüberbrückbarer Divergenzen in Glaubenssachen mit seinem Landesherrn ging er 1555/56 ins Exil nach Sachsen und Württemberg, wo er sich große Verdienste um die Übersetzung der Lutherbibel ins Slowenische und ihre Drucklegung erwarb.
Werke
Literatur / Quellen
L.: Heiss 1971, Heiss 1974, Kubinyi 2006, Laferl 1997, Schäffer 1981, Zimmermann 1981