Lavant Christine, eigentl. Christine Habernig, geb. Thonhauser; Lyrikerin und Schriftstellerin

Geb. Gross-Edling bei St. Stefan im Lavanttal, Kärnten, 4.7.1915
Gest. Wolfsberg, Kärnten, 7.6.1973

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Georg Thonhauser, Bergarbeiter (†1937); Mutter: Anna, geb. Hans (†1938). 9 Geschwister.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1939 Heirat mit Josef Habernig, Kunstmaler.

Ausbildungen: Volksschule, eine Klasse Hauptschule.

Laufbahn: Wuchs als kränkliches Kind, später halb erblindet und taub, in ärmlichen Verhältnissen auf. Arbeitete als Strickerin, malte und begann bereits früh, aber mit jahrelangen Unterbrechungen, literarisch zu wirken. Größere Erfolge erst um 1950. Im Mittelpunkt ihrer Werke steht die Erfahrung von Angst und Schmerz, ausgedrückt durch eine expressive, bilderreiche Sprache. C. L. gehört zu den bekanntesten und am meisten rezipierten Lyrikerinnen Kärntens.

Ausz.: 1954 und 1964 Georg-Trakl-Preis, 1956 2. Preis im Lyrik-Wettbewerb der Neuen Deutschen Hefte, 1961 Staatlicher Förderungspreis für Lyrik, 1964 Anton-Wildgans-Preis, 1970 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur.

Qu.: Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur, Nachlass Privatbesitz.

W.: „Das Kind. Erzählung“ (1948), „Die Nacht an den Tag. Lyrik“ (1948), „Das Krüglein. Erzählung“ (1949), „Die unvollendete Liebe. Gedichte“ (1949), „Baruscha“ (1952), „Die Bettlerschale. Gedichte“ (1956), „Die Rosenkugel. Erzählung“ (1956), „Spindel im Mond. Gedichte“ (1959), „Sonnenvogel. Gedichte“ (1960), „Wirf ab den Lehm. Eingel. u. ausgew. v. Wieland Schmied“ (1961), „Der Pfauenschrei. Gedichte“ (1962), „Hälfte des Herzens. Hrsg. v. Horst Heiderhoff u. Dieter Leisegang“ (1967), „Nell. Vier Geschichten“ (1969), „Kunst wie meine ist nur verstümmeltes Leben. Nachgelassene und verstreut veröffentlichte Gedichte – Prosa – Briefe. Ausgew. u. hrsg. v. Armin Wigotschnig u. Johann Strutz“ (1978), „Sonnenvogel. Gedichte. Ausgew. u. hrsg. v. Roswitha Th. Hlawatsch u. Horst G. Heiderhoff“ (1982), „Versuchung der Sterne. Erzählungen und Briefe. Ausgew. v. F. Israel“ (1984), „Und jeder Himmel schaut verschlossen zu. Fünfundzwanzig Gedichte für O. S.“ Hrsg. v. Hans Weigel“ (1991), „Kreuzzertretung. Gedichte, Prosa, Briefe. Hrsg. v. Kerstin Hensel“ (1995), „Die Schöne im Mohnkleid. Erzählung. Hrsg. v. Annette Steinsiek“ (1996), „Herz auf dem Sprung. Die Briefe an Ingeborg Teuffenbach. Hrsg. v. Annette Steinsiek“ (1997), „Das Wechselbälgchen. Hrsg. v. Annette Steinsiek u. Ursula A. Schneider“ (1998), „Das Kind. Hrsg. n. d. Handschrift im Robert-Musil-Institut u. mit einem edit. Bericht versehen v. Annette Steinsiek u. Ursula A. Schneider“ (2000), „Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus. Hrsg. u. mit einem Nachwort versehen v. Annette Steinsiek u. Ursula A. Schneider“ (2001), „Briefe an Maja und Gerhard Lampersberg. Im Auftrag des Robert Musil-Instituts für Literaturforschung der Universität Klagenfurt / Kärntner Literaturarchiv hrsg. v. Arno Rußegger und Fabjan Hafner“ (2003)

L.: Bamberger/Maisen-Bruck 1966, BLÖF, Giebisch/Gugitz 1964, Glaser 2005, Hall/Renner 1992, Hechtfischer/Hof/Stephan 1998, Kratzer 2001, Kürschner 1952, Rußegger 1995, Rußegger 1999, Schmidt 1964, Spiel 1976, Strutz 1979, Teuffenbach 1989, Weinzierl 1975, www.aeiou.at