Langer-Kauba Mizzi, Marie, Marie Kauba, Maria Langer-Kauba; Geschäftsfrau und Alpinistin

Geb. Wien, 12.9.1872
Gest. Wien, 5.11.1955

M. L. wurde 1872 als Tochter der Geschäftsleute Josef und Franziska Langer, geb. Bernauer in Wien geboren. Sie war die Inhaberin des 1896 gegründeten ältesten Sportartikelgeschäfts Wiens, das 1907 in die Kaiserstraße übersiedelte und über Jahrzehnte eines der führenden Häuser für Alpinsport-Ausrüstung war. Als eine der ersten österreichischen Sportlerinnen widmete sie sich dem alpinen Klettern. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts scharte sich eine Gruppe von Bergsteigern um sie, die als so genannte „Langer-Platte“ im ehemaligen Steinbruch von Wien-Rodaun wettkampfähnliche Klettereien veranstaltete. Die am Südhang des Zugbergs gelegene Kletterwand wurde bald als „Mizzi-Langer-Wand“ bezeichnet. 1897 verehelichte sie sich mit Franz Kauba (geb. 1874), Prokurist ihrer Firma und ebenfalls im Bergsport aktiv. M. L.-K. trat außerdem als ausgezeichnete Skifahrerin hervor. Am 19. März 1905 nahm sie als einzige Frau an einem vom Skipionier Matthias Zdarsky veranstalteten Torlauf am Muckenkogel bei Lilienfeld, Niederösterreich, teil, der als erster seiner Art in der Geschichte des alpinen Skisports gilt. Sie war langjähriges Mitglied der Sektion „Austria“ des Österreichischen Alpenvereins und des Österreichischen Alpenklubs. Zu ihren Freunden zählte der Alpinist und Maler Gustav Jahn (1879-1919), der zahlreiche Kataloge des Hauses Langer-Kauba illustrierte. M. L.-K. starb 1955 in Wien.

Qu.: Archiv des Österreichischen Alpenklubs.

L.: Bruckmüller 2004, Czeike 1995, Kaliwoda 1979, Kos 1992, Sova 1999, Jan.: Mizzi Langer-Kauba †, in: Austria-Nachrichten, Dezember 1955, Folge 12, S. 132, Span-Gogl, Daniela: Marie (Mizzi) Langer-Kauba: http://www.gustav-jahn.at/mizzi_langer.html

Christine Kanzler