Langenau Amélie Baronin von, geb. Haffner; Wohltäterin, Frauenrechtsaktivistin und Vereinsfunktionärin
Geb. Insel Seeland, Dänemark, 28.12.1830 od. 1833
Gest. Bangor, Wales, Großbritannien, 7.8.1902
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Ministers Wolfgang von Haffner zu Egholm (Seeland).
LebenspartnerInnen, Kinder. 1856 Heirat mit Ferdinand Freiherr von Langenau (1817-1881), Gesandter der k. k. Monarchie; ein Sohn.
Laufbahn: A. v. L. trat in Wien als großzügige Unterstützerin der Methodistenkirche hervor. Auf ihre Veranlassung hin kamen methodistische Martha-Maria-Diakonissen nach Wien. A. v. L. war in zahlreichen Vereinen karitativ tätig. Sie war auch Mitbegründerin des Vereins „Settlement“ und Präsidentin der Vereinigung abstinenter Frauen.
A. v. L. gelangte im Jahr 1901 zusammen mit anderen Frauen in die Schlagzeilen, weil sie bei den Landtagsersatzwahlen im 10. Wiener Gemeindebezirk für den sozialdemokratischen Kandidaten Viktor Adler agitiert hatte. Die knappe Majorität, die Adler damals erreichte, wurde der Wahlagitation der Frauen zugeschrieben, die sich zu diesem Zweck über alle Klassengrenzen hinweg organisiert hatten. In der Folge wurden die Aktivistinnen von der christlich-sozialen Presse als „Prostituierte und Schanddirnen“ verunglimpft. Zwei der Frauen, Therese Schlesinger-Eckstein und Baronin A. v. L., stellten im Anschluss daran den Redakteur der „Deutschen Zeitung“ zur Rede und wurden von ihm wüst beschimpft.
Qu.: Biografische Ergänzungen: Elisabeth Malleier.
W.: „Der arme Rick, Erzählung. In: Der Evangelist, 48. Jg.“ (1897)
L.: Bargmann 1921, Denkschrift 1929, Hammer 2001, Reimers 1990,. Pöbel. In: Dokumente, 1901, Nr. 8, Aufruf zur Gründung des Vereins „Ottakringer Settlement“). In: Dokumente, 1901, Nr. 22, Schwarz, Karl W.: „Alsdann fahr‘ ma Euer Gnaden!“ www.evang-wien.at/, Voigt, Karl Heinz: Amélie von Langenau. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. www.bautz.de