Lange Aloysia (Louise) Maria Antonia, geb. Weber; Sängerin
Geb. Zell i. Wiesenthal, Baden (Deutschland), zwischen 1758 und 1762
Gest. Salzburg, Sbg., 8.6.1839
Herkunft, Verwandtschaften: Cousin: Karl Maria v. Weber; Schwester: Konstanze, Frau Mozarts.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1780 Heirat mit Joseph Lange (1751-1831), Schauspieler, die Ehe wurde durch Eifersucht und Intrigen ihrer Mutter Cäcilia gestört und endete 1796. Sechs Kinder starben früh.
Laufbahn: A. L. wurde im September 1778 von Graf Seeau nach München engagiert. 1779 übersiedelte sie mit der Familie nach Wien, wo A. L. als Sängerin bald eine führende Rolle spielte. Zu ihren Glanzrollen zählte die Konstanze in Mozarts „Entführung“, die sie bereits 1783 in Frankfurt sang, 1785 auch in Wien von Caterina Cavalieri übernahm und 1789 in Hamburg und Berlin interpretierte. Sie sang darüber hinaus in Mozarts „Schauspieldirektor“ (1786) und „Don Giovanni“ (Donna Anna, 1788). Nach Mozarts Tod sang sie 1795 in einer Benefizvorstellung der Witwe den Sesto im „Titus“ und unternahm 1795/96 mit Konstanze und dem Komponisten A. Eberl eine Konzertreise durch Österreich und Deutschland. 1802 sang sie mit einer deutschen Truppe in Paris im „ Figaro“. A. L. verließ 1795 Wien, wirkte dann einige Jahre in Hamburg und ging 1798 an die deutsche Oper in Amsterdam. Sie zog sich schließlich nach Frankfurt a. Main zurück.
Während Mozarts Aufenthalt in Mannheim 1777 wurde A. L. dessen Jugendliebe. Sie war, wie Mozarts für sie komponierte Werke zeigen, bereits damals eine ausgezeichnete Sängerin und der Meister plante, sie als Opernkomponist nach Italien zu begleiten, wogegen sein Vater protestierte. Nach der Pariser Reise sah Mozart sie 1779 in München wieder, die damals erteilte Abfuhr erschütterte ihn schwer. Das Verhältnis zwischen beiden wurde in Wien ein sehr kameradschaftliches. Die Mozarts standen mit dem Ehepaar L. in engem Kontakt. 1783 spielte Mozart in einem Benefizkonzert Ls. Er komponierte für sie die Gesangswerke KV 293e, 294, 316, 383, 416, 418, 419, 486 und 538.
Qu.: Sammlung Mansfeld, Wien, Tagblattarchiv (Personenmappe).
L .: Abert 1955, Blume 1949, Deutsch 1961, Eisenberg 1903, Kosch 1953, Lange 1808, Lemacher 1916, ÖBL, Schenk 1955, Schilling 1835