Lanckoronska, Karolina (von Brzez)
Kunsthistorikerin, Bibliothekarin und Kunstsammlerin
K. L. wurde als Tochter von Graf Karol Lanckoronski, Kunsthistoriker und –sammler, und Prinzessin Margarete, geb. Lichnowsky, geboren.
Sie absolvierte das Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien und promovierte 1926.
Später war sie Privatdozentin an der Jan-Kazimierz-Universität in Lwow und Gutsherrin. In ihren „Kriegserinnerungen“ schildert K. L. ihre dramatischen Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges. Ihre besetzte Heimat zu verlassen, lehnte sie ab. Nach der erzwungenen Flucht engagierte sie sich im Widerstand und im polnischen Roten Kreuz. Die von ihr in die Wege geleiteten und durchgeführten Hilfsaktionen retteten vielen Menschen das Leben. Schließlich wurde sie aber verhaftet und zum Tode verurteilt. Durch Intervention der italienischen Königsfamilie wurde das Urteil in KZ-Haft im Lager Ravensbrück umgewandelt. Nach 1945 lebte K. L. in Fribourg/CH und in Rom, wo sie Bibliothekarin des polnischen Instituts war. 1967 schuf sie die Lanckoronski-Foundation zur Förderung der polnischen Kultur. Ihre umfangreiche Kunstsammlung vermachte sie dem polnischen Staat.
Werke
Mut ist angeboren. Erinnerungen an den Krieg 1939-1945. Aus dem Polnischen übersetzt von Karin Wolff. Böhlau, 2003.
Those Who Trespass Against Us: One Woman’s War Against the Nazis. Pimlico, London, 2006.
Literatur / Quellen
Wiener Kunstgeschichte gesichtet. Ausstellung zur Enthüllung des Denkmals für Ausgegrenzte und Ermordete des Kunsthistorischen Instituts der Universität Wien. Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien 2008. In: Online-Zeitung der Universität Wien vom 8.10.2008.