Kubin Rosa, geb. Lustig; Biochemikerin
Geb. St.Pölten, NÖ, 15.12.1906
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Richard Lustig, Lederhändler; Mutter: Klara, geb. Löwy; älteste Tochter.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratet 1935 Dr. Ludwig Kubin (†1954), Dermatologe.
Ausbildungen: 1925 als erste weibliche Schülerin Matura am Gymnasium St. Pölten, Studium der Pharmakologie, später Chemie, 1931 Promotion.
Laufbahn: R. K. ist bis 1938 in der chemischen Forschung in Wien tätig. Sie wird wegen ihrer jüdischen Herkunft vom NS-Regime verfolgt und muss 1938 fliehen. Über die Schweiz und Paris gelangen R. K. und ihr Ehemann nach Portland in den USA. R. K. wird wissenschaftliche Assistentin an der pharmakologischen Abteilung der University of Oregon Medical School und kann auf diese Weise die Familie ernähren. Nach einem Umzug nach Boston können sowohl R. K. als auch ihr Mann Stellen im Waltham Hospital einnehmen; R. K. ist als Biochemikerin sowie als klinische Pathologin tätig. Sie wird Assistenzprofessorin für allgemeine Chemie und 2 Jahre später Assistenzprofessorin für Chemie für Veterinärmediziner am College und der Medical School der Middlesex University (heute: Brandeis University); 1947-49 hält R. K. als Chemikerin Vorlesungen an der University of Massachusetts in Fort Devens, ab 1950 als Professorin für Biochemie am New England College of Pharmacy. Nebenbei betreibt sie ein Konsulationslaboratorium für Tierärzte und ist Sekretärin ihres Mannes. Zwei Jahre lang ist sie Vertretung des Professors für Biochemie am Wellesley College, für zwei weitere Jahre gibt sie Unterricht an der Waltham High School. Sie wird Direktorin am Laboratorium für Tierklinische Pathologie, ist als Chemielehrerin an der Waltham Senior Highschool tätig und leistet Mitarbeit in Fachzeitschriften. Ihr Spezialgebiet ist die medizinische Biochemie in Theorie und Praxis. Sie ist eine der ersten Lehrer von klinischer Pathologie im veterinärmedizinischen Bereich.
Mitglsch.: Mitglied der American Chemical Society in Harvard 1990, der New York Academy of Sciences, der American Association of University Professors, der American Association for Advancement of Science.
biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz mit Rosa Kubin; Judaica-Projekt/ÖNB.
W.: „Über die Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf Benzonphenon und Anthrachinon. Diss. Wien“ (1931), „Coautorin: Lymphatic leukemia with Myeloid Blood Picture“ (1945), „Coautorin: Modified Technic for Red Cell Deter“ (1946), „Coautorin: Convulsion in Puppies Caused by Congenital Simple Microcytic Anemia“ (1947), „Coautorin: Normal Blood and Urine in Minks“ (1948). Beiträge für wissenschaftliche Fachzeitschriften
L.: American Men and Women of Science 1972, Gold 1971, ÖNB 2002, Who´s Who in American Jewry 1980, Wurzinger 2002