Krickl Stefanie, verh. Schwarb; Postangestellte und Widerstandskämpferin

Geb. Judenburg, Stmk., 15.12.1924

Gest. nach 1963

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Ludmilla Krickl, ebenfalls Mitglied des kommunistischen Widerstands in Judenburg (waren gemeinsam inhaftiert); Schwester: Rosalia (Rosa) Seidl.

LebenspartnerInnen, Kinder: Während der NS-Zeit: Verlobt mit Wilhelm Unterweger (1923-1944), Mitglied der Judenburger Widerstandsgruppe, wurde vom Reichskriegsgericht am 24. Juli 1944 wegen Fahnenflucht, Kriegsverrates und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und am 1. September 1944 in Torgau hingerichtet. Zweite Ehe: Schwarb. Sohn: Gerhard Krickl.

Laufbahn: St. K. hatte Geld und Lebensmittel für fahnenflüchtige Wehrmachtsangehörige und Mitglieder der Judenburger Widerstandsgruppe gespendet (Rote Hilfe, u. a. für Wilhelm Unterweger); sie wurde gemeinsam mit ihrer Mutter Ludmilla Krickl und ihrer Schwester Rosalia Seidl am 19. Mai 1944 verhaftet. St. K. wurde am 20. November 1944 vor dem 6. Senat des Volksgerichtshofes Berlin in Graz wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt und blieb bis zum 29. April 1945 in Haft in der Strafanstalt Aichach (Bayern), von wo sie gemeinsam mit ihrer Mutter entlassen wurde. 1951 lebt sie einige Zeit in Großbritannien und ab 1953 in der Schweiz, ab 1954 in Tramelan (Schweiz). Mitangeklagte: Anna Leitner (hingerichtet am Landesgericht Graz 1945), Krickl Ludmilla, Seidl Rosa, Gulass Friedrich, Putzi Franziska.

Freundschaften (auch politische Beziehungen): Franziska Putzi, Judenburg; Unterweger Wilhelm (Verlobter); weitere Mitglieder der Judenburger Widerstandsgruppe.

Qu.: Opferfürsorgeakt, STLA 405 Ki 31-1948 (Steiermärkisches Landesarchiv).

L.: Andritsch 1994

 

Andrea Strutz