Kreisler Harriet, geb. Lies; Vereinspräsidentin und Wohltäterin

Geb. New York City, New York, USA

Gest. USA, 1963

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: deutsch-amerikanischer Tabakwarenhändler.

LebenspartnerInnen, Kinder: In zweiter Ehe mit dem Violinvirtuosen Fritz Kreisler (1875-1962) verheiratet. Das Paar lernt sich 1901 kennen, Heirat 1904 (die Zeremonie muss wegen technischen Problemen 3 Mal wiederholt werden).

Laufbahn: Von Zeitgenossen wird H. K. als dominante, eifersüchtige und zu Wutanfällen neigende Frau beschrieben, die ihren Ehemann regelmäßig auch in der Öffentlichkeit erniedrigt und kontrolliert. Sie hält ihn vom Trinken und Spielen ab und zwingt ihn zum Üben, weshalb F. K. seinen Erfolg als ihren Verdienst betrachtet. Als Fritz Kreisler 1914 im österreichischen Heer dient, ist H. K. Krankenschwester beim Roten Kreuz. Am Sterbebett verspricht sie Soldaten, deren Kinder mit der Hilfe ihres Mannes zu versorgen. So gründet sie 1918 die „Vienna Childrens milk relief“, wird dessen Präsidentin und versucht die Not in Wien (v. a. von Waisen und armen Kindern) zu bekämpfen. Die Organisation wird zu einem großen Teil von Fritz Kreislers Einnahmen getragen, der u. a. ein Benefizkonzert in der New Yorker Carnegie Hall spielt. Das Paar bezieht 1923 seine erste permanente Bleibe in Berlin. Als Fritz Kreisler nach dem „Anschluss“ 1938 als deutscher Soldat einrücken soll, nimmt er 1939 die französische Staatsbürgerschaft an. H. K. flieht mit ihm gemeinsam nur wenige Wochen nach Kriegsausbruch in die USA, wo die beiden den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen.

Ausz.: 1927 Goldene Ehrenzeichen der österreichischen Republik.

L.: Wininger Bd. 3, http://alb.merlinone.net/