Krahl Hilde, eigentl. Hildegard Kolacny, verh. Liebeneiner; Schauspielerin
Geb. Brod b. Save, Jugoslawien (Slavonski Brod, Kroatien), 10.1.1917
Gest. Wien, 28.6.1999
Herkunft, Verwandtschaften: H. K. war die Tochter des Eisenbahningenieurs Alois Kolačný und seiner Ehefrau Paula, geb. Kolb.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1944 Heirat mit dem Regisseur und Ufa-Produktionschef Wolfgang Liebeneiner; Tochter: Johanna Liebeneiner (*1945) wurde selbst eine bekannte Schauspielerin.
Ausbildungen: H. K. besuchte das Gymnasium in Wien, daneben Tanz- und Ballettschule, Matura 1935. Gleichzeitig bestand sie das Staatsexamen für Klavier. 1936 absolvierte sie die Schauspielschule Lambert-Offer.
Laufbahn: Ihr Debüt gab H. K. 1935 in dem Wiener Kabarett „Literatur am Naschmarkt“. Bereits ein Jahr später zählte sie zum Ensemble des Theaters in der Josefstadt (bis 1966 und gehörte 1938-45 auch zum Deutschen Theater in Berlin). Ihre Karriere beim Film begann gleichzeitig mit jener am Theater. Den großen Durchbruch feierte sie mit ihrer Rolle in „Der Postmeister“ (1940). Nach dem Krieg setzte sie ihre Karriere fort. Sie erhielt Engagements an zahlreichen Theatern (ab 1966 am Wiener Burgtheater, 1945-54 Ensemblemitglied der Hamburger Kammerspiele, Gastspiele in München, Wien, Berlin, Hamburg, Düsseldorf) und tragende Rollen in Filmen. Später trat sie auch im Fernsehen auf, unter anderem in der Serie „Die liebe Familie“.
Ausz.: 1949 Filmpreis von Locarno, Kritikerpreis, Sascha-Kolowrat-Wanderpokal 1952 für „Weibsteufel“; 1961 Bundesfilmpreis (Filmband in Gold), 1964 und 1983 Kainz-Medaille (erstmals zweifache Verleihung), 1965 Goldener Bambi, 1966 Großer Hersfeld Preis, 1973 Goldener Rathausmann Wien, 1980 Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film, 1983 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Qu.: Munzinger Archiv, Tagblattarchiv, Burgtheater, Pressebüro/Theaterarchiv; Theater in der Josefstadt/Theaterarchiv.
Filme u. a.: „Lumpazivagabundus“ (1936), „Serenade“ (1937), „Der Postmeister“ (1940), „Komödianten“ (1941), „Der Weibsteufel“ (1951), „Liebe am Scheideweg“ (1955), „Das Glas Wasser“ (1960)
W.: „Ich bin fast immer angekommen. Erinnerungen“ (1998)
L.: BLÖF, Prominenz der Republik Österreich 1962, Wikipedia, www.aeiou.at, Thomas Staedeli: Portrait der Schauspielerin Hilde Krahl: http://www.cyranos.ch/, http://www.wissen.de/