Korff-Schmising-Kerssenbrock Elisabeth Gräfin; Fachschriftstellerin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 22.7.1890
Gest. Wien, 1969
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Adolf Graf von Korff, gen. Schmising-Kerssenbrock (1841-1907), Mutter: Anna Freiin Siuni (geb. 1870).
Laufbahn: Autorin in der gegen den Nationalsozialismus auftretenden Zeitschrift „Der christliche Ständestaat“. Sie rief u. a. dazu auf, „das Gut des Glaubens über die Erschütterungen der völkischen Bewegung zu erhalten“ und dem „heidnischen Reich in der Mitte Europas“ ein heiliges Reich entgegenzustellen. Sie war bekennende Legitimistin. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich war sie weiter offen gegen den NS aktiv. Sie erschien im März 1939 bei der Gestapo, um einen „Blumenstrauß für den Bundeskanzler Schuschnigg“ abzugeben, wie es im Tagesbericht der Gestapo heißt. Von Seiten der Gestapo wurde ihr gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass in ihrem Verhalten eine Provokation erkannt werde und dass lediglich im Hinblick auf ihr Alter von irgendwelchen Maßnahmen gegen sie abgesehen würde. Am 30. September 1939 wurde sie von der Gestapo erkennungsdienstlich erfasst und wegen „Vergehens nach dem Heimtückegesetz“ inhaftiert. Am 24. November 1939 wird sie aus der Haft entlassen.
Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, DÖW, www.friedhoefewien.at.
L.: Walterskirchen 2000.
Gudula Walterskirchen