Kopsin Lilly, Ps. Emilie Graf; Schriftstellerin, Schauspielerin und Übersetzerin

Geb. Graz, Stmk., 1868

Gest. ?

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Offizier a. D. in höherer Beamtenstellung.

Ausbildungen: L. K. erhielt in Wien eine sorgfältige Erziehung. Schon in frühester Jugend zeigte sie die Neigung, einen eigenen Beruf zu ergreifen. Das Ziel Lehramt gab sie auf, als sie ihre schauspielerische Begabung entdeckte.

Laufbahn: Noch keine 16 Jahre alt, debütierte sie am Wiener Residenztheater und spielte danach mit großem Erfolg die Rolle der munteren und naiv-sentimentalen Liebhaberin, zuletzt am Hoftheater zu Hannover. Nach einer schweren Influenza musste sie 1889 die Bühne verlassen. Von da an widmete sie sich der Schriftstellerei. Die ersten vier Jahre wirkte sie als Referentin für Theater und Kunst sowie als Feuilletonistin bei einer Zeitung in Hannover. Sie trat mit Übersetzungen und freien Bearbeitungen französischer und dramatischer Werke und Novellen an die Öffentlichkeit. Einige Jahre später übersiedelte sie nach Berlin, wo sie neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit noch Malstudien betrieb und auch auf diesem Gebiet sehr erfolgreich war.

Ausz., Mitglsch.: L. K. verfasste ein Kochbuch, das auf der Kochkunstausstellung in Hannover im Jahre 1891 mit dem ersten Preis für Literatur, der silbernen Medaille, ausgezeichnet wurde.

W: „Die bürgerliche Küche in Deutschland und Österreich“ (1891); Übersetzungen: „N. N.: Onkel Hermanns Vermächtnis. Übersetzung aus dem Französischen“ (o. J.), „N. N.: Das Weihnachtsorakel. Übersetzung aus dem Französischen“ (o. J.)

L.: Buchegger 2002, Pataky 1898