Kolovrat v. Liebsteinsky Katharina, geb. Boymont; Oberhofmeisterin
Geb. ?
Gest. 1618
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Martin v. Boymont zu Payersberg (†1570), Regimentsrat in Tirol, und Katharina Ungelt zu Dießenhausen († um 1564). Geschwister: keine. Kinder: Albert (1583-1648), ehelicht Freiin Sabina v. Wolkenstein (†1684); Benigna Katharina (1582- vor 1636), Hoffräulein der Kaiserin, ehelicht (1) Christoph Popel v. Lobkowitz (†1613) und (2) Freiherrn Johann v. Wolkenstein-Rodenegg (1585-1649); Johann Georg (1584-1610), Domherr zu Passau; Andreas Karl (1596-1603); Ferdinand Wilhelm (gest. 1659), Jesuit.
Laufbahn: Sie hatte als früh verwaiste Erbtochter 1580 in Innsbruck Johann v. Kolovrat-Liebsteinsky (1552-1616) geheiratet, den Oberststallmeister Erzherzog Ferdinands von Tirol (1529-1595) und Neffen seiner Gemahlin Philippine Welser (1527-1580). Die Hochzeit hatte der Erzherzog selbst ausgerichtet und als prächtiges Hoffest gestaltet. Frau v. K. kam 1611 als Obersthofmeisterin der Witwe Erzherzog Ferdinands nach Wien, wechselte aber dort nach der Eheschließung von deren Tochter Anna (1566-1621) mit König Matthias in den Dienst der Königin. Dies wohl nicht zuletzt deshalb, weil die Erzherzogin-Witwe wenig später in ein Kloster eintrat; auch K.s Tochter Benigna, die ebenfalls zum Hofstaat der Erzherzogin gehört hatte, blieb in Wien. Aus der Wiener bzw. Prager Dienstzeit der Frau v. K. sind mehrere Briefe überliefert, die vor allem ihre Zuständigkeit für die Finanzverwaltung der Kaiserin dokumentieren. Als Obersthofmeisterin nahm sie 1612 in Frankfurt am Main bzw. 1613 in Prag an den Krönungen der Fürstin teil. K. v. K. starb 1618 im Amt, nur wenige Monate vor der Kaiserin selbst.
L.: Keller 2005, Kaiser Ferdinand I 2003, Khevenhüller 1724
Kathrin Keller