Kolman Trude, Kolmann Gertrude; Schauspielerin, Regisseurin und Kabarettistin

Geb. Nürnberg, Deutschland, 15.9.1904

Gest. München, Bayern, Deutschland, 3.12.1969

Laufbahn: Nach einer Ausbildung zur Buch- und Kunsthändlerin nimmt T. K. Schauspielunterricht bei der berühmten Tilla Durieux. Seit 1920 tritt T. K. als Chansonnière und Kabarettistin an verschiedenen Berliner Kabaretts auf, wie zum Beispiel 1928 an Rosa Valettis „Larifari“ und 1931 an der „Katakombe“. In Toller/Hasenclevers Revue „Bourgeois bleibt Bourgeois“ wirkt sie am 12. Februar 1929 bei der Premiere im Lessing-Theater mit. Zudem übernimmt sie Filmrollen. 1932 eröffnet sie ihr eigenes Kabarett „Casanova“. 1932/33 ist sie Vizedirektorin des Theaters am Schiffbauerdamm in Berlin und 1935 übernimmt sie das vom emigrierten Friedrich Hollaender neu gegründete „Tingel-Tangel-Theater“, das jedoch bereits am 10. Mai 1935 aus politischen Gründen geschlossen werden muss. Noch im selben Jahr emigriert T. K. nach Wien. Hier gründet sie wiederum eigene Kabaretts, unter anderem „Der sechste Himmel“ und, zusammen mit Beate Moissi, das „Kabarett im Grandhotel“. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 emigriert sie nach Prag und hält sich in London und Zürich auf. 1939 lässt sie sich in Großbritannien nieder, wo sie bis 1949 in Loxwood eine Pension leitet. 1950 kehrt sie nach Deutschland zurück. Am 25. Januar 1951 eröffnet sie das Kabarett „Die Kleine Freiheit“ in München. Wichtigster Autor des Kabaretts ist Erich Kästner. T. K. wirkt als Regisseurin und Schauspielerin und trägt maßgeblich zur Entwicklung des Münchner Nachkriegskabaretts bei. Im Laufe ihres Lebens schreibt sie 6 Fernsehfilme und führt bei 13 Filmen Regie. Sie leitet zudem diverse Bars und Restaurants. Seit 1961 wendet sie sich dem Boulevardtheater zu und macht aus dem Kabarett ein reines Theater. Sie inszeniert auch an anderen Münchner Bühnen, zum Beispiel am 5. März 1967 die Uraufführung von Mischa Spolianskys „Wie lernt man Liebe“ am Cuvilliés-Theater.

L.: Seeber 2003, Wikipedia