König Sophie; Sängerin, Schauspielerin und Schriftstellerin
Geb. Pest, Ungarn (Budapest), 4.11.1854
Gest. Frankfurt a. Main, Deutsches Reich (Deutschland), 19.8.1943
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Moritz (Siegmund) König, Sänger; Mutter: Fanny Seligmann.
Ausbildungen: Durch ihren Cousin, den Literarhistoriker Gustav Karpeles, bekam S. K. früh geistige Anregungen auf allen Gebieten. Sie wurde in Wien an der Opernschule bei Prof. Wolff (bzw. am Konservatorium) ausgebildet.
Laufbahn: Mit kaum 16 Jahren debütierte S. K. in Baden, NÖ, als Boulotte in „Blaubart“. 1875-77 war sie am Friedrich-Wilhelm-Städtischen Theater in Berlin und 1877-81 machte sie Gastspielreisen durch Deutschland. Durch den Verleger L. Sonnemann von der alten „Frankfurter Zeitung“ wurde Intendant E. Claar auf sie aufmerksam und verpflichtete sie 1881 von einem Gastspiel in Leipzig als Sängerin und Schauspielerin nach Frankfurt am Main an die „Vereinigten Stadttheater“, wo sie bis zu ihrer Pensionierung (1925) blieb. Während sie anfangs in Soubrettenrollen auftrat, wechselte sie 1903 zum Schauspielfach über und spielte noch bis 1931 vereinzelt Mütterrollen und komische Partien. Außerdem veröffentlichte sie Artikel und Feuilletons in deutschen Zeitungen und Zeitschriften. Hauptrollen: Eurydice (Orpheus in der Unterwelt), Papagena (Die Zauberflöte), Nandl (Das Versprechen hinter´m Herd) u. a. Das von ihr verfasste Volksstück „Der Roman einer Soubrette“ wurde wiederholt aufgeführt.
Ausz., Mitglsch.: Johann Strauss schätzte ihre sängerisch-darstellerischen Fähigkeiten, so dass er mit ihr die Rosalinde einstudierte. Nach ihrem Ausscheiden erhielt sie die Ehrenmitgliedschaft der „Frankfurter Städtischen Bühnen“.
L.: Eisenberg 1903, Kosch 1953, Kürschner 1879, Morgenstern 2009, ÖBL, ÖNB 2002, Wininger Bd. 3, ÖML-Online: http://epub.oeaw.ac.at/