Klement Maria Louise; Fürsorgerin

Geb. ?

Gest. ?

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Luxemburgerin; Vater: Rheinländer.

LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Beamter der Waffenfabrik Manfred Weis in Csepel bei Budapest, Prokurist der Firma Haid in Stockerau, als Kriegsinvalider Inhaber einer Trafik in Stockerau, die ihm 1938 abgesprochen wurde. Er starb 1943 an den Folgen seiner im 1. Weltkrieg zugezogenen Leiden. Der Sohn war den ganzen Krieg im Einsatz, beide Töchter verlieren ihre Männer.

Ausbildungen: M. K. hatte sich zum Besuch der Kunstschule des Österreichischen Museums angemeldet, dann aber geheiratet.

Laufbahn: M. K. folgte ihrem Gatten nach Ungarn, floh jedoch mit der Familie vor der Regierung Béla Kun zu ihren Eltern nach Wien. Nach Inflation und Börsenkrach verlor ihr Mann seine Stelle als Prokurist, nach 1938 ist die Familie unterhaltslos und Schikanen des Nazi-Regimes ausgesetzt. M. K. wird in den letzten Kriegstagen ausgebombt und verschüttet und in ein Notquartier im 9. Bezirk übersiedelt. Sie bezieht eine Eigentumswohnung in der ÖFB in Wien 4, Schlüsselgasse und trat 1945 der neugegründeten ÖVP bei. Sie war Sprengelleiterin und Fürsorgerat mit Arbeitsschwerpunkt Flüchtlingsfürsorge. Sie stellte Ausreisegenehmigungen für zwei nach Russland verschleppte Frauen aus. Sie arbeitete auch in der Landesleitung.

Ausz.: 1956 Anerkennungsdiplom der Gemeinde Wien.

L.: BLÖF, Wir stellen vor: Bereit zu jeder Zeit. Fr. Fürsorgerat Maria Louise Klement. In: Die Frau in Wien, Mai/Juni 1962