Kielmansegg Emanuela Apollonia, auch Manuela; Gemeindefürsorgerin und Widerstandskämpferin
Geb. Schwarzau am Steinfeld, NÖ, 18.1.1901
Gest. Wien, 11.4.1983
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Maximilian Graf von Kielmansegg Freiherr von Gföhl (1869-1922); Mutter: Marie Gräfin von Walderdorff.
Ausbildungen: Besuchte vermutlich die Fürsorgeschule von Ilse Arlt.
Laufbahn: E. K. war Hauptfürsorgerin der Gemeinde Wien. Sie gründete nach dem „Anschluss“ Österreichs eine Hilfs- und Beratungsstelle für nichtarische Christen, die „Aktion K“, und verhalf vielen Menschen durch illegale Spendensammlungen zur Flucht. Sie wird auch als Leiterin der „Erzbischöflichen Hilfsstelle für nichtarische Katholiken“ genannt, die Ende 1940 von Kardinal Innitzer eingerichtet wurde. Diese Einrichtung ging zurück auf eine Initiative des Jesuitenpaters Georg Bichlmair und auf eine Idee des Priesters Johannes Österreicher. Die Hilfsstelle wurde von mehreren kirchlichen Stellen wie Klöstern und Pfarren, sowie von Privatpersonen finanziert. Die Hilfe bestand einerseits in Unterstützung bei der Ausreise (Besorgung von Visa, Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen,… ). Im Zuge der Fürsorgetätigkeit wurden andererseits aber auch eine Schule eingerichtet, ärztlicher und rechtlicher Beistand organisiert, sowie ein Altersheim und ein Kindergarten unterhalten. Viele der Schützlinge kamen im Zuge der nationalsozialistischen Vernichtung in Konzentrationslagern ums Leben. Von den 23 Mitarbeiterinnen der Hilfsstelle wurden 12 nach den Nürnberger Rassegesetzen als Jüdinnen definiert. Neun von ihnen wurden in Konzentrationslager deportiert, acht davon überlebten nicht.
W.: „Die Bedeutung der guten Lebensart für die Volkspflege“ (1933 vermutlich Abschlussarbeit)
L.: Leichsenring 2004, Röhm/Thierfelder 2004, Venus/Wenck 2004, Walterskirchen 2000, 90 Jahre Jugendamt Ottakring, von der Berufsvormundschaft zur Jugendwohlfahrt der MAG ELF www.wien.gv.at/menschen/magelf/rtf/90jahre.rtf, http://www.doew.at/, http://wc.rootsweb.ancestry.com/