Kassowitz Julie (Emilie), geb. Rosenthal, Schall-Kassowitz; Frauenrechtsaktivistin
Geb. Wien, 4.11.1854
Gest. Wien, 28.5.1938
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter: Toni Kassowitz, verh. Stolper.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1876 Heirat mit Max Kassowitz (1842-1913), Kinderarzt und Universitätsprofessor.
Laufbahn: J. K. engagierte sich in der Antialkoholbewegung. 1902 gründete sie den Verein abstinenter Frauen in Wien, zur Bekämpfung der Alkoholsucht, also zum Schutz von Frauen vor gewalttätigen Ehemännern/Vätern, zum Schutz vor Arbeitsplatzverlust und Verlust des Familieneinkommens im Falle trunksüchtiger Ehemänner/Väter. Das Abstinenzgebot galt auch für die weiblichen Mitglieder. Sie organisierte Behörden-Eingaben, Geschenke an Kinderheime und Flüchtlingslager, alkoholfreie Straßenausschenkungen. 1905 folgte die Errichtung der alkoholfreien Gaststätte „Zur Weißen Schleife“. 1902-1907 und 1925-1937 leitete J. K. den Verein und dessen Aktivitäten. Sie veröffentlichte Aufsätze unter anderem in „Der Bund“ und „Die Österreicherin“.
Ausz.: Mehrere Ehrungen und Auszeichnungen u. a. 1936 Goldenes Verdienstkreuz.
Qu.: Archiv der IKG Wien.
L.: BLÖF, Braun/Fürth/Hönig 1930, ÖBL, ÖNB 2002, Die Österreicherin Nov. 28, Mai 1935, Feb. 1936, www.onb.ac.at/ariadne/