Kaspar Annemarie; Parteifunktionärin

Geb. Gratkorn, Stmk., 30.10.1917

A. K. wurde am 30. Oktober 1917 in Gratkorn bei Graz als Tochter eines Offiziers der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule absolviert sie in einer fünfjährigen Ausbildung die Lehrerinnenbildungsanstalt in Graz. Dort ist sie ein Jahr lang als Lehrerin an der deutschen Sprachschule für Ausländer, am Institut Anderl Rogge, tätig.

Ab Juni 1936 ist A. K. Führerin des Bundes Deutscher Mädel (BDM) in der Steiermark. Sie ist dort für die nationalsozialistische weltanschauliche Schulung der Jugendlichen verantwortlich. Am 31. Juli 1936 wird sie in Graz verhaftet und aufgrund des Verbotsgesetzes für NationalsozialistInnen zu sechs Monaten Gefängnishaft verurteilt. Nach Verbüßung von nur fünf Wochen Haft kann sie mit Hilfe eines ärztlichen Attestes den Antritt der Reststrafe so lange hinauszögern, bis im Februar 1938 die Generalamnestie aller politischen Gefangenen, die nach dem nationalsozialistischen Verbotsgesetz verurteilt worden sind, in Kraft tritt und ihr die Reststrafe erlassen wird.

Am 30. Oktober 1938 wird A. K. vom Reichjugendführer Baldur von Schirach mit der Führung des „Obergaues Wien“ beauftragt und am 16. Oktober 1939 wird sie zur Beauftragten des BDM-Werkes „Glaube und Schönheit“ in der Reichsjugendführung in Berlin ernannt, diesen Posten hat sie bis zu ihrer Heirat 1943 inne.

Qu.: Tagblattarchiv.

L.: Archiv für publizistische Arbeit (Internationales Biographisches Archiv) 25.4.1940 S. 8683, Volks-Zeitung (Wien) 5.11.1938

 

Karin Nusko