Kalmar Elsa von, Kalmár de Kövesháza Elza; Bildhauerin, Malerin, Lithographin und Kunstgewerblerin

Geb. Wien, 1.1.1876

Gest. Budapest, Ungarn, 3.9.1956

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Vizeadmiral Sandor (Alexander) von Kalmár; Mutter: Borbála Orosz; mehrsprachig aufgewachsen.

LebenspartnerInnen, Kinder: Beziehung zu Edgar Freiherr Karg von Bebenburg (1872-1905); Tochter: Agnes (*1905), später Tänzerin und Choreografin; ab 1906 verwendete E. K., die als Mutter eines unehelichen Kindes von der Familie verstoßen wurde, den Künstlernamen „Kövesházi“.

Ausbildungen: Mit 16 Jahren erstmals künstlerischen Unterricht (Hugo Löffler); um 1896 nahe München Teilnahme an Kursen der Künstlerkolonie „Neu-Dachau“ (Adolf Hölzel), Unterricht bei den Lehrern Friedrich Fehr und Ludwig Schmid-Reutte (Damenakademie), sowie 1896 (bzw. 1898) Privatstunden in Bildhauerei in München bei Hermann Hahn; Paris-Reise ins Atelier Rodin 1900.

Laufbahn: K. E. begann als Malerin, mit kunstgewerblichen Produktionen und Kleinplastiken (erste kleinformatige Bronzearbeiten bei einer Ausstellung 1899 in der Wr. Secession), fertigte erst später Großplastiken (Porträtbüsten, Akte, Reliefs) an. Sie war im Wiener Ausstellungsbetrieb ziemlich präsent, stellte in der Secession, im Hagenbund, im Österr. Museum für Kunst und Industrie sowie in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs aus, beteiligte sich an Kollektivausstellungen der Galerie Miethke Wien 1904 und im Kunstsalon Hugo Heller Wien 1909, stellte aber auch in Budapest, Turin und Mailand aus. Sie unterrichtete an der privaten Malschule von Irma von Duczynska (1896-1932). Sie lebte längere Zeit in Florenz, Paris, München. Während des Ersten Weltkrieges war sie als Krankenschwester in Albanien und Montenegro tätig. Nach dem Krieg lebte sie in Salzburg und Wien und ging 1920 nach Budapest. Durch die künstlerische Arbeit keineswegs existentiell abgesichert, betätigte sie sich auch auf dem kunstgewerblichen Sektor Mit 57 Jahren erlernte sie bei einem Orthopäden einen neuen Brotberuf und eröffnete eine Schuhmacherwerkstätte zur Herstellung von Einlagen.

Ausz., Mitglsch.: Korrespondierendes Mitglied des Hagenbundes 1907, Gründungsmitglied des ungarischen Künstlervereinigung Kéve, 1924 Tolnaipreis für die Skulptur „Gefallener Held“.

Qu.: Nachlass: Dokumentationsabteilung der kunsthistorischen Forschungssektion der ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest; die meisten Arbeiten der Künstlerin befinden sich in der Ungarischen Nationalgalerie.

W.: Kataloge: Secession: 5. Ausstellung 1899/1900, 8. Ausstellung 1900, 10. Ausstellung 1901, 17. Ausstellung 1903, 22. Ausstellung 1905, Feb.-März 1902; Hagenbund: Nov.-Dez. 1903, Nov.-Jan. 1903/1904, Frühjahr 1912, 17. Ausstellung 1903, 22. Ausstellung 1905, Feb.-März 1902; Vereinigung bildender Künstlerinnen: 1. Ausst.1910, Jubiläumsausstellung 1930; Künstlerhaus: 38. Jahresausst. 1913; Salon Pisko: 8 Künstlerinnen und ihre Gäste.

L.: BLÖF, ÖBL, Plakolm-Forsthuber 1994, Plakolm-Forsthuber 1998a, Singer 1920-22, Thieme/Becker 1992, Vollmer 1992, Kunst und Kunsthandwerk 7, 1904, NFP 18.1.1904, The Studio 96, 1928, Werner J. Schweiger: Malschulen von und für Frauen (mit Anhang): http://…/ariadne/vfb/bt_fk_malschulen/