Kallina-Werner Elisabeth, geb. Witrofsky, Ortner-Kallina; Schauspielerin
Geb. Payerbach-Reichenau, NÖ, 15.8.1910
Gest. Wien, 2.9.2004
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Schauspielerin Anna Kallina, verh. Witrofsky und Egon Witrofsky, Rechtsanwalt.
LebenspartnerInnen, Kinder: Erste Ehe 1930 mit dem Erfolgsdramatiker Hermann Heinz Ortner (1895-1956), später NSDAP-Mitglied, geschieden. Er stand unter dem Nationalsozialismus auf dem Höhepunkt seines Erfolges. 1944 folgte die Heirat mit dem Schauspielerkollegen Oskar Werner (1922-1984). In den letzten Kriegstagen desertierte Oskar Werner, der später in Filmen immer wieder das „andere Deutschland“ („Decision Before Dawn“, „Der letzte Akt“, „Ship of Fools“) verkörperte, und versteckte sich mit E. K.-W. und der kleinen Tochter Eleonore (*1944) im Wienerwald. Das Paar trennte sich Ende der 1940er Jahre und ließ sich später scheiden. Die Tochter wurde Violinistin.
Ausbildungen: Lyzeum, Sprachschule, dramatischer Unterricht, Universität, Lehrer: Arndt und G. Terramare.
Laufbahn: E. K.-W. war Kammerschauspielerin und Burgschauspielerin. Bereits mit 17 Jahren tritt sie als Johanna in „Jungfrau von Orleans“ bei den Schotten-Klosterspielen (künstl. Leitung: G. Terramare) auf. 1928 wird sie von Direktor Herterich ans Wiener Burgtheater engagiert, wo sie im Laufe der Jahre weit über hundert verschiedene Rollen verkörpern sollte, alle großen Frauenrollen der Weltliteratur, darunter zahlreiche große Charakterrollen. Nach 1938 konnte E. K.-W., trotz ihrer „nichtarischen Abstammung“ (sie war nach nationalsozialistischer Definition „Halbjüdin“), aufgrund einer Sonderregelung bleiben, bis „Ersatz beschaffen“ sei. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes gelang dem Schauspielerpaar Kallina–Werner ein großartiges Comeback. Nach 1945 verkörperte sie vor allem gereiftere Figuren und Mütter.
Ausz.: Titel Kammerschauspielerin, Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
Qu.: Tagblattarchiv.
L.: BLÖF, Danielczyk 2003, Teichl 1951, Wikipedia, Burgtheater-Legende Elisabeth Kallina gestorben http://www.spirit-fanzine.de/, www.aeiou.at