Jurinac Sena, eigentl. Srebrenka Jurinac, verh. Bruscantini, verh. Lederle; Sängerin
Geb. Travnik, Jugoslawien (Bosnien-Herzegowina), 24.10.1921
Gest. Hainhofen, Deutschland, 22.11.2011
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: praktischer Arzt.
LebenspartnerInnen, Kinder: S. J. war in erster Ehe mit dem italienischen Opernsänger Sesto Bruscantini (1919-2003) verheiratet, von dem sie 1956 geschieden wurde. 1965 heiratete sie Josef Lederle und änderte ihren Namen in Sena Jurinac-Lederle.
Ausbildungen: Gymnasium in Agram (Zagreb), Agramer Musikschule und Musikakademie.
Laufbahn: Opernsängerin (Sopran bis Mezzo), Oratoriensängerin, 1942 Debüt als Mimi an der Nationaloper Zagreb. Ab 1945 Mitglied der Wiener Staatsoper, deren Mitglied sie bis 1982 war. 1951 wurde sie zur Kammersängerin ernannt. S. J. gab Gastspiele an den führenden Opernhäusern der Welt. Von 1949 bis 1956 hatte sie regelmäßige Auftritte bei den Festspielen von Glyndebourne (GB). In den Jahren 1947 und 1948 sang sie bei den Festspielen in Salzburg und trat immer wieder an der Mailänder Scala und der Covent Garden Opera auf. Während ihrer langjährigen Bühnenkarriere arbeitete sie u. a. mit den Dirigenten Karl Böhm, Herbert von Karajan, Clemens Krauss, Otto Klemperer, Hans Knappertsbusch, Josef Krips und Fritz Busch zusammen.
Sie wurde vor allem durch ihre Mozart-Interpretationen berühmt. 1982 nahm sie Abschied von der Bühne, wirkte aber weiterhin als Gesangspädagogin.
Ausz., Mitglsch.: 1961 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse, 1967 Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 1968 Ehrenring der Wiener Staatsoper, 1971 Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper. 2006 wurde von den Freunden der Wiener Staatsoper, deren erstes Ehrenmitglied sie war, der Sena Jurinac-Ring für „Menschendarsteller“ als Auszeichnung ins Leben gerufen. Die ersten TrägerInnen dieser Auszeichnung sind Elīna Garanča und Placido Domingo.
L.: BLÖF, Tamussino 1971, Teichl 1951, Wer ist Wer in Österreich 1953, NWTZ 6.6.1954, Sena Jurinac wieder zu Hause. In: Der Abend 10.3.1956, Wikipedia, www.aeiou.at