Johanna; Großherzogin von Toskana
Geb. Wien, 24.1.1547
Gest. Florenz, Italien, 11.4.1578
Herkunft, Verwandtschaften: Jüngste Tochter von Kaiser Ferdinand I. (1503–1564) und Anna von Böhmen und Ungarn (1503–1547); 14 Geschwister. J. wurde zusammen mit ihren Schwestern Magdalena, Margarethe, Barbara und Helena in Innsbruck nach religiös-karitativen, von der Societas Jesu geprägten, Prinzipien erzogen und erhielt für die damalige Zeit eine fundierte Ausbildung.
LebenspartnerInnen, Kinder: J. wurde 1565 nach über zweijährigen Eheverhandlungen und dem Ausscheiden eines zweiten Bewerbers, Johann Sigmund Zapolya, mit dem Sohn Herzog Cosimos I. von Florenz, Francesco Maria (1541-1587), dem späteren Großherzog von Toskana aus dem Hause Medici, vermählt. Cosimo brauchte die Verbindung mit dem Kaiserhaus wegen des Vorrangstreites mit den Estes von Ferrara und wegen der Belehnung mit Siena. J.s Bruder, Kaiser Maximilian II., brauchte wiederum die finanzielle Unterstützung der Medici im Türkenkrieg. Von insgesamt acht Kindern, die dieser Verbindung entstammten, heiratete die ältere Tochter Eleonore (1566-1611) Vincenzo I. Gonzaga, Herzog von Mantua, und Maria (1573-1642) König Heinrich IV. von Frankreich. Die anderen Kinder starben großteils in jungen Jahren, der 1577 geborener Sohn, Filippo Cosimo, wurde nur fünf Jahre alt.
Laufbahn: Die Ehe stand im Zeichen von Kabalen und Brutalitäten am Medici-Hof, von Zerwürfnissen zwischen Maximilian II. und Cosimo (wegen Anerkennung des vom Papst verliehenen Titels eines Großherzogs von Toskana) und vor allem von persönlichen Demütigungen J.s durch die Verbindung ihres Gemahls mit der Venezianerin Bianca Capello (1548-1587). Bereits zwei Monate nach J.s Tod, die im Kindbett gestorben war, heiratete der verwitwete Großherzog seine Mätresse.
L.: Bibl 1908, Grohs 1986, Hamann 2001, Wikipedia