Jodl Margarete, geb. Förster; Übersetzerin, Herausgeberin und Sachschriftstellerin

Geb. Dresden, Sachsen (Deutschland), 11.8.1859
Gest. Wien, 14.3.1937

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Karl Förster, Kunstschriftsteller, Experte für alte Kunst; Mutter: Sophie Förster, geb. Ebel, Kammersängerin.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1882 Heirat mit Dr. Friedrich Jodl (1849-1914), Philosoph und späterer Universitätsprofessor in Wien, Mitbegründer und langjähriger Obmann des Wiener Volksbildungsvereines.

Ausbildungen: M. J. erhielt nach dem Umzug ihrer Eltern nach München die übliche Mädchenerziehung.

Laufbahn: M. J. übersetzte u. a. Werke der Schriftstellerin Olive Schreiner und war weiters „kongeniale Hilfe für den Gatten“ (ÖBL). Laut Buchegger (2002) war sie „als seine Sekretärin eine verlässliche und vor allem verständnisvolle Partnerin“. M. J. war wissenschaftlich und kulturell sehr interessiert. Durch Reisen nach Holland, Deutschland und Italien konnte sie ihre Kenntnisse von Land und Leuten und auch ihr künstlerisches und wissenschaftliches Wissen erweitern, wobei ihr Hauptinteresse zunächst der Malerei galt. Ihre schriftstellerische Begabung benützte sie, um dem Lebenswerk ihres 1914 verstorbenen Mannes ein Denkmal zu setzen. Daneben hatte sie sich als sprachgewandte und feinsinnige Übersetzerin bewiesen. M. J. war Mitbegründerin des Ersten Wiener Frauenklubs (1900). Im Wiener Frauenklub wurden Vortrags- und Diskussionsabende sowie Ausstellungen veranstaltet. Frauen hatten die Möglichkeit Bibliothek, Spielzimmer und Speisesaal auch tagsüber in Anspruch zu nehmen. 1902, vor seiner Auflösung aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, gehörten dem Club 780 Mitglieder an.

M. J. war im Rahmen des Wiener Frauenklubs bekannt u. a. mit der Schriftstellerin Mizi Franzos, die im Klub als Bibliothekarin fungierte, mit Marie Lang (Vizepräsidentin) und Bertha Weiss (Clubleiterin). Ausschussmitglied des Wiener Volksbildungsvereines.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).

W.: „Biographie: Friedrich Jodl, sein Leben und Wirken, dargestellt nach Tagebüchern und Briefen“ (1920), „Carneri/Jodl (Hg,): Bartholomäus von Carneri’s Briefwechsel mit Ernst Haeckel und Friedrich Jodl 1870-1908“ (1922). Übersetzungen: „Olive Schreiner: Träume. autorisierte Übersetzung“ (1894)

L.: BLÖF, Braun/Fürth/Hönig 1930, Buchegger 2002, Dokumente der Frauen 1900, Kürschner 1932, ÖBL, Pataky 1898, Planer 1929, NFP 17.3.1937, www.onb.ac.at/ariadne/