Jessner Irene; Sängerin
Geb. Wien, 28.8.1901
Gest. Toronto, Kanada, 10.1.1994
Herkunft, Verwandtschaften: Der Vater ist Arzt; die Mutter ist Schwester des Schriftstellers Jakob Wassermann.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Arthur de Nordy.
Ausbildungen: Studium an der Musikakademie in Wien.
Laufbahn: Debüt 1930 am Stadttheater Teplitz als Elsa im „Lohengrin“. Im Jahr 1931 geht sie ans Deutsche Theater in Prag, wo sie vor allem als Aida Erfolge feiert. Erfolgreiche Gastspiele in Brünn und München. 1936 wird I. J. von Edward Johnson an die Metropolitan Opera in New York verpflichtet, wo sie in „Hänsel und Gretel“ ihr US-Debüt gibt. Sie bleibt bis 1952 an der MET, wo sie u. a. die Desdemona spielt und auch die Marschallin im „Rosenkavalier“. Danach lebt sie als Gesangslehrerin in New York und gibt Gastspiele in Chicago, San Francisco und am Teatro Colon in Buenos Aires. Wieder auf Einladung Johnsons hin geht sie 1952 an die Musikfakultät der Universität von Toronto und ist schließlich lange Jahre Professorin am Royal Conservatory in Toronto. Unter ihren SchülerInnen sind u. a. Léonard Bilodeau, Stephanie Bogle, Maurice Brown, Martha Collins, Mark DuBois, Mary Lou Fallis, Nancy Hermiston, Jean MacPhail, Lois McDonall, Roxolana Roslak, Teresa Stratas, Lilian Sukis, Heather Thomson, Patrick Timney, Riki Turofsky, Portia White und Jeannette Zarou. Im Jahre 1986 emeritiert sie, woraufhin ihr zu Ehren am 3. November desselben Jahres ein Galakonzert unter Mitwirkung einiger ihrer SchülerInnen stattfindet. Die Fakultät für Musik anerkennt den Einfluss von I. J. auf eine ganze Generation junger kanadischer SängerInnen durch die Einrichtung eines Stipendienfonds in ihrem Namen. Neben den bereits genannten Rollen gab I. J. im Laufe ihres Lebens auch die Donna Elvira (Don Giovanni), die Eurydike, Amelia, Eva, die Sieglinde sowie die Ortlinde (Die Walküre), Tosca, Chrysotemis (Elektra) und die Gutrunde (Götterdämmerung). I. J. gilt als große Richard Strauss-Interpretin. Nach dem Tod ihres Ehemannes lebt I. J. im Zuhause ihres ehemaligen Schülers Mark DuBois.
L.: Crory 1997, Downey 1994, Keckeis/Olschak 1954, Kutsch-Riemens 1997, Morgenstern 2009, Schill 1955