Januschowsky Georgine von, verh. Neuendorff; Sängerin

Geb. Olmütz, Mähren (Olomouc, Tschechien), um 1859 (andere Quelle: Brünn)
Gest. New York City, New York, USA, 6.9.1914

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines hochrangigen österreichischen Offiziers.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Adolf Neuendorff (1843-1897), Musiker und Dirigent.

Laufbahn: Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters war sie zunächst als Schauspielerin tätig, und zwar 1874-75 am Theater von Ljubljana (Laibach), 1875-76 in Freiburg i. Br., 1876-77 am Theater an der Wien. Sie entschloss sich dann zur Sängerinnenkarriere und begann ihre Bühnentätigkeit in Leipzig, war zuerst in Sigmaringen, Stuttgart und Freiburg i. Br. engagiert, wo sie anfänglich im Stimmfach der Soubrette auftrat. Sie war 1877-78 an der Hofoper von Stuttgart, 1878-80 am Opernhaus von Leipzig. Sie verlegte ihre Tätigkeit nach Nordamerika und trat dem Ensemble des New Yorker Stadttheaters (Germania-Theater) bei, das damals vor allem auf dem Gebiet der deutschen und der Wagner-Oper in Amerika Hervorragendes leistete. Der Dirigent des Hauses, Adolf Neuendorff, bildete ihre Stimme zum dramatischen Sopran weiter. Nach ihrer Heirat blieb G. v. J. sechs Jahre in den USA und sang an verschiedenen Opernhäusern. Nach Europa zurückgekehrt gehörte sie zuerst dem Hoftheater Mannheim, dann dem Wiesbadener Hoftheater und 1893-95 der Hofoper Wien an. 1895 ging sie wieder nach Nordamerika und hatte dort bis 1899 abermals große Erfolge (1903-07 folgten Gastspiele). 1899 wurde sie Mitglied des Theaters von Graz, wo sie sich auch als Pädagogin betätigte. 1901 gastierte sie an der Wiener Hofoper als Aida. Eine ihrer Schülerinnen war die berühmte Mezzosopranistin Margarete Matzenauer. Von ihren großen Bühnenrollen sind die Donna Anna im „Don Giovanni“, die Norma, die Aida, die Agathe im „Freischütz“, die Leonore in „Fidelio“, die Königin von Saba in der gleichnamigen Oper von Goldmark, die Senta im „Fliegenden Holländer“ und die Brünnhilde in der „Walküre“ hervorzuheben.

L.: Keckeis/Olschak 1953/54, ÖBL, http://www.isoldes-liebestod.info/