Hübschlin Maria Elisabeth, auch Hübschlein, geb. Beerlin, verh. Kny; Buchdruckerin
17./18. Jh.
M. E. B. stammte aus Wangen im Allgäu und wurde die zweite Frau des in Bregenz geborenen Buchdruckers Johann Hübschlin (30.8.1643-9.5.1684), eines der acht Kinder des Gregor Hübschlin und seiner Frau Maria, geb. Bildstein. Er lernte in Luzern, dann in der neugegründeten Klosterdruckerei Einsiedeln, wo er Anna Maria Zimmermann von Luzern heiratete, die bald gestorben sein dürfte. In Bregenz heiratete er 1666 die „Jungfrau M. E. B.“ aus Wangen. 1666-1674 druckte er in Wangen, dann zog er nach Feldkirch, wo M. E. zwischen 1676 und 1680 zwei Söhne und zwei Töchter gebar. Um 1683 übersiedelte Johann Hübschlin wegen finanzieller Schwierigkeiten nach Wiener Neustadt, wo er bereits 1684 starb. Seine Witwe heiratete im selben Jahr den Buchdruckergesellen Johann Matthäus Kny, der die Druckerei bis zu seinem Tod 1697 weiterführte. 1698 übernahm sie M. E.s Sohn aus erster Ehe, der 1677 geborene Johann Baptist Hübschl(in). Dieser eröffnete auch in Eisenstadt eine Druckerei (etwa 1711) und wirkte als Esterhazyscher Hofbuchdrucker, starb jedoch schon 1713, vermutlich an der Pest. Wie das Impressum eines Einblattdruckes von 1713 beweist, führte seine Mutter M. E. diese Druckerei zumindest einige Monate weiter, bis das Inventar nach Wiener Neustadt zurückgebracht wurde; dort ist die Firma bis 1717 unter der Bezeichnung „Hübschlinsche Erben“ bezeugt, dann ging sie an Samuel Müller (Molitor), den Lehrherrn des berühmten Johann Thomas Trattner über.
L.: Durstmüller 1982, Lang 1972, Somweber 1979
Edith Stumpf-Fischer