Hromada Hermine, geb. Prohaska; Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 22.12.1883
Gest. Wien, 1943
H. H. wird als Tochter des Perlmutterdrechslers Josef Prohaska und seiner Gattin Anna Hromada (geb. Knapp) am 22. Dezember 1883 in Wien geboren. Die Eltern sind sozialdemokratisch eingestellt. Nach dem Besuch der Pflichtschule arbeitet sie als Hilfsarbeiterin; ab 1902 als Tabakarbeiterin in Ottakring. 1907 heiratet sie den Möbelschlosser Karl Hromada, die Ehe wurde 1924 geschieden. Ab 1925 ist sie in Krankheitspension.
H. H. ist von 1919-1934 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Sie ist als Sektionskassiererin im 16. Bezirk tätig und leitet die Kinderbücherei. Weiters ist sie Schriftführerin im Aktionskomitee der sozialdemokratischen Frauen in Ottakring.
In der Zeit des Austrofaschismus ist sie Mitglied der SAH. Sie sammelte Spenden zur Unterstützung von Kindern und Angehörigen inhaftierter GenossInnen. 1936 wird sie zu vier Monaten Arrest verurteilt. Unter dem NS-Regime wird H. H. erneut verhaftet und am 13. Juni 1940 gemeinsam mit Franz Pfannenstiel, Robert Uhlir, Friedrich Löwy, Hans Gmeiner, Helene Potetz,, Marie Pokorny, Karoline Proksch und Frieda Weinlich, wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ vor dem Wiener Oberlandesgericht angeklagt. Den Angeklagten wird vorgeworfen, vom „Frühjahr 1938 bis Herbst 1939 Vorbereitungen getroffen zu haben, um mit Gewalt die Verfassung des Reichs zu ändern, einen organisatorischen Zusammenhalt herzustellen und aufrechtzuerhalten.“ Am 20. November 1940 wird H. H. zu einem Jahr Gefängnishaft verurteilt.
Qu.: DÖW 2686, 7656, 20000/325.
L.: Brauneis 1974
Karin Nusko