Horvath Gertraud, Schriftstellerin
Geb. Neulengbach, NÖ, 13.12.1942
Gest. Wien, 11.10.1994 (Begräbnisdatum)
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Rudolf Horvath (1938 – 2010), 2 Töchter. Grab der Eheleute: Friedhof Jedlesee, Gruppe 23, Reihe 3, Grab 38.
Laufbahn: Lebte ab 1970 in Wien. Wohnhaft: 1210 Wien, Voltagasse 43/27/1. Bis 1977 Finanzbuchhalterin. Sie bildete sich in der Urania bei Traute Foresti in Rhetorik aus. Ab1980 Mitarbeiterin des Amateurfilm Clubs AFC 21 der VHS Floridsdorf.
1986 wurde sie Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Autorinnen (AGA) an der VHS Ottakring und leitete ab 1991 – 1993 dort den Treffpunkt schreibender Frauen. Dort gab sie im Mai 1992 das gemeinsam gestaltete Literaturheft 1/92 heraus.
Gertraud Horvath schreibt seit ihrer Jugend Lyrik; Texte von ihr wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Ihre angenehme Stimme und gute Sprechtechnik befähigte sie besonders zu Lesungen.
In den Jahren 1992 und 1993 nahm sie an mehreren Veranstaltungen und dem Internationalen Symposium 1992 der Schule für Dichtung in Wien teil.
Sie verstarb ein Jahr darauf an Krebs und hinterließ wortgewaltige Dokumente über ihre Krankheit.
Wie ich dazu komme:
In der Schule für Dichtung lernte ich Frau Horvath kennen; sie hatte gerade ihre Diagnose erfahren. Wir führten zunächst eine umfangreiche Briefkorrespondenz, da ich kurz darauf für ein Jahr nach Tschechien zog. Ihr literarisches Schreiben bezog sich nun fast ausschließlich auf Erfahrungen mit der Krankheit. Kurz nach meiner Rückkehr nach Wien verstarb sie. –
Bei unserem letzten Zusammensein übergab sie mir alle mir noch fehlenden Manuskripte mit der Bitte, sie nach Möglichkeit zu veröffentlichen. Leider sagten alle angeschriebenen Verlage ab. Das Thema erschien ihnen zu heikel und nicht publikumswirksam. Eine Kooperation mit den Töchtern scheiterte an deren ablehnender Einstellung. Schließlich übergab ich das Konvolut an die Sammlung Frauennachlässe der Uni Wien, konkret an Li Gerhalter.
Querverbindung:
Sie sprach von einer Verbindung zu Friederike Mayröcker. Diese konnte sich, wie sie mir schrieb, aber nicht an Frau Horvath erinnern. Das Schreiben habe ich nach Mayröckers Tod der Nationalbibliothek überlassen, es ist dort bereits katalogisiert.
Autorin der Biografie: Traude Veran