Höchsmann Gertrud; Modekünstlerin

Geb. Wien, 30.9.1902
Gest. Lilienfeld, NÖ, 1990

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Franz Xaver Höchsmann, Direktor der Südbahngesellschaft; Mutter: Bettina Höchsmann. Zwei Schwestern, einen Bruder.

Ausbildungen: Besuchte das Mädchenlyceum und das Realgymnasium in Mödling. Nach der Matura 1920 bis 1925 Besuch der Kunstgewerbeschule. Ein Jahr Hospitantin der Textilabteilung, danach ordentliche Schülerin der allgemeinen Abteilung Professor Witzmann, drei Jahre lang in der Fachklasse bei Josef Hoffmann. Gleichzeitig erlernte sie das Damenschneiderhandwerk. 1929 Meisterprüfung im Frauen- und Kinderkleidermachergewerbe.

Laufbahn: Erteilte ein Jahr Zeichenunterricht in der Gewerbeschule Mödling. Vom 1.10.1925 bis 31.3.1926 Mitglied der Entwurfsabteilung der Wiener Werkstätte. Danach war sie einige Monate lang Entwurfszeichnerin bei der Firma Haas & Söhne. Ab 1927 hatte sie ein eigenes Modeatelier, zunächst in der Lerchenfelderstraße 28, ab 1929 in der Mariahilfer Straße 1C. 1939 wurde das Atelier zu ihrer Wohnung umfunktioniert, der Salon siedelte in das Mezzanin. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Betrieb stark eingeschränkt, 1945 war der Betrieb durch Bombenschäden vorläufig eingestellt und konnte erst 1947 wieder aufgenommen werden. G. H. konnte schließlich 50 Personen beschäftigen. 1959 Professorin an der Akademie für angewandte Kunst, Meisterklasse für Mode und Textil.

Ausz.: 1947 Verleihung des Preises der Stadt Wien für Kunsthandwerk, 1956 Goldmedaille der Handwerksmesse in München, 1966 Staatspreis für Mode, 1978 Ehrenmedaille in Silber für pädagogische Leistung.

L.: BLÖF, Bönsch 2002, Dissertationsverzeichnis, Schweiger 1990