Hiltrud; Äbtissin

Geb. ?
Gest. Salzburg, Sbg., 754

Laufbahn: Äbtissin am Nonnberg zu Salzburg. H. war die Tochter des mächtigen fränkischen Hausmeiers Karl Martell (um 688-741). Dieser wiederum war der Großvater von Karl dem Großen. Sie heiratete den Bayernherzog Odilo. Ihr Sohn, der berühmte Tassilo III., der Begründer des Stiftes Kremsmünster in Oberösterreich, war der letzte Herrscher der Dynastie der Agilolfinger. Er kann mit Recht „als Begründer des katholischen Bayern gelten“ (I. Schmidt-Sommer, Th. Bolschwing). Es wird vermutet, dass H. als seine Mutter zumindest indirekt an manchen wichtigen Verordnungen ihres Sohnes Tassilo für Bayern mitgewirkt hat, so z. B. als er das erste deutsche Gesetz erließ, „das den Frauen wichtige Rechte einräumte“ (I. Schmidt-Sommer, Th. Bolschwing). Nach dem Tode ihres Mannes trat sie am Nonnberg in Salzburg ein und wurde Äbtissin.

L.: M. Regintrudis Reichlin von Meldegg 1953, Schmidt-Sommer 1990, Sauser, Ekkart, Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon: www.bautz.de