Hillardt-Stenzinger Gabriele, Ps. G. Eichelberg; Schriftstellerin und Handarbeitslehrerin

Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 20.9.1840
Gest. Mödling, NÖ, 1913

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Franz Karl Hillardt, Erfinder der Stigmographie, Erzieher des Fürsten Ferdinand Kinsky. Die Familie musste durch den Beruf des Vaters sehr häufig den Wohnort wechseln.

LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1891 den Ingenieur des Stadtbauamtes Karl Stenzinger.

Ausbildungen: 1857 Prüfung als Lehrerin der französischen Sprache, 1870 Privatprüfung als Arbeitslehrerin.

Laufbahn: War als Arbeitslehrerin an der k.k. Anstalt zur Bildung von Lehrerinnen in Wien tätig. Sie führte dort den Massenunterricht ein und gründete eine Mustersammlung für den Unterricht der Lehramtskandidatinnen. Ab 1870 Mitglied der Prüfungskommission für Volks- und Bürgerschulen und Aufsichtsdame am städtischen Pädagogium. 1873 gelang ein von ihr zusammengestellter Lehrgang der weiblichen Handarbeiten für Lehramtskandidatinnen zur Weltausstellung in Wien. Sie erhielt dafür eine Medaille und ein Diplom. Sie redigierte 1878 die Zeitschrift „Arbeitslehrerin“, 1873 Mitherausgeberin der „Jahreszeiten“, einer Zeitschrift für die weibliche Jugend, ab 1887 Redakteurin von Frommes „Mädchenkalender“, Präsidentin des Vereines der Industrielehrerinnen und Lehrerinnen der französischen Sprache in Österreich. Für ihren 1896 kurzgefassten Leitfaden der Erziehungs- und Unterrichtslehre für Handarbeitslehrerinnen erhielt sie auf der Weltausstellung in Chicago ein Ehrendiplom und eine Medaille.

W.: „Spinnstoffe und Gewebe, Anleitung zur Kenntniss der Fabrikation, Art, Güte und der Bezugsquellen der selben Schur, Anwendung bei dem Handarbeits-Unterrichte an Lehrerinnen-Bildungsanstalten und Volks- und Bürgerschulen …“ (1880), „Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte“ (2. Aufl. 1883), „Die Arbeitslehrerin und ihr Pflichtenkreis“ (1887), „Das Häkeln – Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte“ (1907), „Handarbeitskunde für Lehrerinnen-Bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte. Das Häkeln” (6. Aufl. 1899), „Die Jahreszeiten. Gabe für die der Schule entwachsene Mädchenwelt“ (1887), „Fromme’s Österreichischer Mädchen-Calender“ (1892), „Wien! Du schöne Kaiserstadt! Neue Märchen für die Jugend“ (1908), „Prinz Stechapfel und Prinzessin Vergissmeinnicht. Ein Wiener Märchen mit Gesang und Tanz; in zwei Abtheilungen und neun Bildern“ (o. J.)

L.: Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft Wien 1987, Eisenberg 1891, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Mittheilungen über die in Wien lebenden Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler (etc.) Wien: Brockhausen & Bräuer 1889-1893, www.onb.ac.at/ariadne/

Susanne Blumesberger