Hesse Ninon, geb. Ausländer, verh. Dolbin; Kunsthistorikerin
Geb. Czernowitz, Bukowina (Tscherniwzi, Ukraine), 18.9.1895
Gest. Montagnola, Schweiz, 22.9.1966
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1918 den Karikaturisten B.- F. Dolbin, trennte sich 1920 von ihm und ließ sich 1931 scheiden. Im selben Jahr Hochzeit mit dem Schriftsteller Hermann Hesse (1877-1962), mit dem sie schon seit 1927 zusammen gelebt hatte (dessen 3. Ehefrau).
Ausbildungen: Studierte in Wien Kunstgeschichte, Archäologie und Medizin.
Laufbahn: Schrieb 1910, nachdem sie „Peter Camenzind“ gelesen hatte, an den Autor, lernte ihn 1922 persönlich kennen. 1927 brach sie alle Brücken hinter sich ab, verkaufte ihr Elternhaus, löste ihren Wiener Hausstand auf und beschloss, Hesse aus einer lebensbedrohenden Krise zu retten (s. Kleine 2000). Ab 1931 bewohnte sie mit Hesse die am südlichen Ortsrand gelegene „Casa Hesse“, in der jeder der Partner seinen eigenen Lebensbereich gestaltete. Sie unterstützte den Dichter und nahm ihm Alltagssorgen ab. Außerdem inspirierte sie ihn zu einigen seiner Gedichte und Erzählungen. Sie vernachlässigte jedoch trotzdem nicht ihre eigenen kunsthistorischen Interessen und war auf zum Teil mehrmonatigen archäologischen Reisen.
L.: Kleine 2000