Herzog Herta, Herzog-Massing; Psychologin, Soziologin und Kommunikationsforscherin

Geb. Wien, 14.8.1910
Gest. Leutasch, Tirol, 25.2.2010

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Paul Lazarsfeld. In 2. Ehe verheiratet mit Paul Massing.

Laufbahn: Univ. Ass. an der Univ. Wien. H. H. forschte als Pionierin an dem von Paul Lazarsfeld geleiteten ,,Office of Radio Research“ nach Gratifikationen, die Konsumenten aus der Nutzung von Medienangeboten gewannen. Ihr Aufsatz „What Do We Really Know About Daytime Serial Listeners?“ gilt als Pionierarbeit für die Gratifikationsforschung und damit für die kognitive Wende im Medienbereich.

Eigentlich eine Studentin Karl Bühlers an der Universität Wien, zog es H. H. vor, ihre Dissertation bei Paul Lazersfeld zu verfassen. Sie erhielt Ihren Doktortitel 1932, obwohl sie an Polio litt und ihr rechter Arm erlahmte.1935 folgte sie Lazersfeld in die USA, wo sie, nach seiner Scheidung von Maria Jahoda, heirateten. Bereits in Wien hatte H. mit Lazarsfeld zusammengearbeitet, der auch in den USA in das Radio Project involviert war. Als er es verlässt und in die Abteilung für Marktwirtschaft von McCann Erickson in New York City wechselt, wird H. wenig später Vorständin dieser Abteilung. 1945 lässt sich H. H. von Lazersfeld scheiden und heiratet den Universitätsprofessor Paul Massing. Mit ihm kehrte sie 1976 nach Österreich zurück, nachdem sie 1970 in Pension gegangen war um mit ihrem Mann, der an Parkinson erkrankt war, mehr Zeit verbringen zu können. Nachdem ihr Mann verstorben war, kehrte sie in das akademische Leben zurück und unterrichtete in Tübingen und Wien, veröffentlichte Artikel über die Rezeption von Soaps in Deutschland und eine Studie über Anti-Semitismus in Österreich. H. H. lebte bis zu ihrem 99. Lebensjahr in Leutasch, Tirol, nahe der Familie ihrer Schwester.

W.: „Stimme und Persönlichkeit. Phil. Diss.“ (1932, ersch. in: Zeitschrift für Psychologie, Bd. 130, Leipzig 1933), „Borrowed Experience” (1941, ersch. In: Studies in Philosophy and Social Science, 11, 65-95)

L.: Geuter 1986/87, Wikipedia, http://wwwu.edu.uni-klu.ac.at/kmoertl/gratificationansatz.doc