Herlinger Ruzena, geb. Schwartz; Sängerin

Geb. Tabor, Böhmen (Tábor, Tschechien), 8.2.1890
Gest. Montreal, Kanada, 19.2.1978

Ausbildungen: Klavierstudium ab dem 9. Lebensjahr. Ab 1916 erhält sie Gesangsunterricht in Wien, der später in Berlin fortgesetzt wird.

Laufbahn: 1922 war sie Mitglied der in Salzburg gegründeten Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. In ihrem Salon traten Alban Berg, Paul Hindemith, Ernst Krenek, Maurice Ravel, Albert Roussel, Anton Webern und Egon Wellesz auf. Sie organisierte in London Auftritte von Weberns Liedern. 1929 widmete ihr Alban Berg das Stück „Der Wein. Konzertarie für Sopran und Orchester“ mit den Worten: „Der ersten Interpretin Frau Ruzena Herlinger in herzlicher Ergebenheit“. R. H. verbrachte die Kriegsjahre in England. Ab 1946 lebt sie in Prag, wo sie im Radio Chor auftrat. 1949 übersiedelte sie nach Montreal, 1954 erhielt sie die kanadische Staatsbürgerschaft. R. H. gab zunächst Privatunterricht und unterrichtete schließlich von 1963 bis 1970 an der McGill University. Unter ihren Schülern waren Josephe Colle, Claude Corbeil, Claire Gagnier, Joseph Rouleau, Huguette Tourangeau, und André Turp.

L.: Kutsch-Riemens, Morgenstern 2009, Reich, Willi: Alban Berg London, New York 1965, The Canadian Encyclopedia 2009 Historica Foundation of Canada, www.thecanadianencyclopedia.com