Heiss Berta, auch Heihs; Fürsorgerin und Ordensgründerin
Geb. Wien, 13.1.1875
Gest. Wien, 27.5.1948
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: armer Einspännerkutscher.
Ausbildungen: 1900 Ausbildung zur Handarbeitslehrerin.
Laufbahn: Musste in der Jugend für ihre Angehörigen mitsorgen. Wurde von P. Giese, S.V.D. (Mödling) in die Fürsorgetätigkeit eingeführt, der nach Art der Diakoninnen der Urkirche eine Schwesternschaft für neuzeitliche Caritas und Seelsorge plante. Nach Dienst in der Volksschule in Wien I. und der Bürgerschule in Wien XX. verwirklichte H. in Zusammenarbeit mit dem Spiritual und späteren Regens des Wiener Priesterseminars K. Handloss diese Idee und gründete 1919 die Schwesternvereinigung von der Heiligen Agnes, die von Kardinal Piffl genehmigt wurde. Die Mitglieder widmeten sich vor allem der Kinderfürsorge in der seit 1919 bestehenden „Frohen Kindheit“ etc. und der Seelsorge in Pfarre und Pfarrhaus, auch der Kanzlei- und Wirtschaftsführung. Der Verein errichtete von 1919 bis 1938 in zahlreichen Pfarren der Wiener Erzdiözese Pfarrgruppen mit Kinderhorten.1923 eröffnete die Schwesternvereinigung in Wien VII eine eigene Druckerei und gab die periodische Zeitschrift „Liliengarten“ heraus. Die durch den Nationalsozialismus und durch den Krieg schwer getroffene Genossenschaft hatte nach dem Krieg ihren Sitz in Wien-Hinterbrühl.
L.: Arnold 1949, Buchberger 1930-38, Krebs 1957, Kronthaler 1995, ÖBL, Liliengarten 1923 ff., www.aeiou.at