Hauer-Frischmuth Edith; Widerstandskämpferin und Fluchthelferin

Geb.: Wien, 1913
Gest. Altaussee, Stmk., 29.6.2004

Herkunft, Verwandtschaften: Jüdische Vorfahren großmütterlicherseits. Tante von Barbara Frischmuth, die ihr mit dem Buch „Einander Kind“ ein Denkmal setzte.

LebenspartnerInnen, Kinder: Ehefrau eines Arztes.

Laufbahn: War nach dem „Anschluss“ im Rahmen einer Untergrundorganisation engagiert, die Juden mit gefälschten Papieren zur Flucht ins Ausland verhalf. H.-F. E. nützte hierzu ihre Kontakte zur Gestapo zur Beschaffung von Stempeln. Bei einem ihrer Besuche im Gestapo-Hauptquartier entwendete sie Akten über zu verhaftende Juden und konnte diese rechtzeitig warnen. 1942 rettete sie Monika Taylor, die in derselben Organisation tätig war, vor dem Zugriff der Gestapo und ermöglichte ihr die Flucht. Sie versorgte Taylor in ihrem Versteck mit allem Nötigen. 1944 tauchte sie bei der Familie ihres Mannes in Altaussee unter, wo sie sich einer von England unterstützten Widerstandsgruppe anschloss. Sie nahm u. a. an der Gefangennahme des 1. Sekretärs des Gauleiters und dreier Gestapoagenten teil, die gezwungen wurden, Informationen für den Untergrund preiszugeben.

Ausz.: 1998 Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“ durch Yad Vashem.

L.: Gutman/Fraenkel/Borut 2005, Kremshofer 2007, http://cba.fro.at/