Hammer-Tugendhat, Daniela

geb. Tugendhat
* 1946 Caracas
Kunsthistorikerin

Geboren am 2. August 1946 in Caracas als jüngstes Kind von Fritz und Grete Tugendhat. Die Eltern, tschechische Textilindustrielle, ließen 1929/30 in Brünn das von Ludwig Mies van der Rohe entworfene „Haus Tugendhat“ errichten, das als eines der bedeutendsten Bauwerke der internationalen Moderne gilt. 1938 war die Familie aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung gezwungen zu emigrieren, zunächst in die Schweiz, 1941 nach Venezuela. 1950 Rückkehr in die Schweiz, nach St. Gallen. Ab 1964 studierte H.-T. Kunstgeschichte und Klassischen Archäologie an der Universität Bern, 1968 wechselte sie an die Universität Wien. 1975 Promotion mit einer von Otto Pächt betreuten Studie zu den Gestaltungsprinzipien des Hieronymus Bosch. Im selben Jahr begann H.-T. ihre Tätigkeit als Lehrbeauftragte an der Hochschule (heute: Universität) für angewandte Kunst in Wien. Nach der Habilitation mit einer Arbeit zu Geschlechterbeziehungen in der Kunst (Universität Oldenburg 1993; Universität Wien 1994) wurde sie ebendort zur außerordentlichen Professorin ernannt. Nach Ablehnung eines 1997 erhaltenen Rufs an die Goethe-Universität in Frankfurt am Main, blieb sie bis zu ihrer Pensionierung 2012 Professorin an der ‚Angewandten‘, der sie auch darüber hinaus als Honorarprofessorin verbunden ist. H.-T. setzte sich während ihrer gesamten Laufbahn nachdrücklich für Geschlechterforschung und Gleichstellung ein, 2010 zeichnete die Österreichische Bundesregierung ihr Engagement mit dem Gabriele Possanner-Staatspreis für wissenschaftliche Leistungen im Dienste der Geschlechterdemokratie aus. 2012 wurde H.-T. der Ehrenring der Universität für angewandte Kunst verliehen. Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der niederländischen und holländischen Bildkünste der Frühen Neuzeit, der historischen Semantik sowie der kunsthistorischen Geschlechterforschung.

In ihrer 1975 abgeschlossenen Dissertation unternahm H.-T. eine historische Interpretation der Gestaltungsprinzipien des niederländischen Malers Hieronymus Bosch (ca. 1450-1516). Die Studie verortet dessen Bilderfindungen in der künstlerischen Genealogie, ohne diese in eine Entwicklungs- oder Einflussgeschichte münden zu lassen. Vielmehr setzt sie bei den Brüchen und Abweichungen im Vertrauten an und diskutiert den mit der formalen Neuinterpretation einhergehenden Bedeutungswandel, nicht zuletzt hinsichtlich seiner Konsequenzen und Möglichkeiten für eine sich etablierende bürgerliche Gesellschaft. Die Werke von Bosch nicht primär unter stilkritischen Aspekten zu betrachten, sondern zugleich nach ihrem historischen Verständnis und ihrer sozialen Funktion zu fragen, war ein entscheidender Schritt in der methodischen Orientierung H.-T.s hin zu einer Kunstgeschichte, die die Semantik ästhetischer Strukturen historisch kontextualisiert und sich soziopolitischen Fragen öffnet.
Wenngleich sich H.-T. durch ihren ideologiekritischen Ansatz deutlich von ihrem Lehrer Pächt absetzt, schließt ihre Forschung an die strukturanalytische Ausrichtung der zweiten Wiener Schule der Kunstgeschichte an, die sie durch die Auseinandersetzung mit ikonographischen Fragen aber vor allem durch die Integration semiotischer und philosophischer Ansätze maßgeblich erweiterte. Seit Ende der 1970er Jahre arbeitet H.-T. kontinuierlich und zunehmend interdisziplinär an der methodischen Konturierung einer Kunstgeschichte unter kulturwissenschaftlicher Perspektive. Dabei waren für sie weniger die Kulturgeschichte als vielmehr die Diskurse der Cultural Studies angloamerikanischen Zuschnitts leitend, die auf das politische Engagement der ‚68er-Generation‘ reagierten und die Wertigkeit sozial wirksam werdender Differenzen als Folge hegemonialer Deutungshoheit dekonstruierten. Darauf aufbauend wandte sich H.-T. sowohl in ihrer wissenschaftlichen Arbeit als auch in ihrem (hochschul-)politischen Engagement gegen kulturell determinierte Normierungen, exemplarisch und wegweisend seit den frühen 1980er Jahren im Bereich der Frauen- bzw. Geschlechterforschung. So zeichnet sich H.-T.s Arbeit dieser Zeit durch die enge Verbindung von inhaltlichem und institutionellem Engagement aus wie etwa die Mitarbeit in der 1989 gegründeten „Initiative zur Förderung der Frauenforschung und ihrer Verankerung in der Lehre“ belegt, die schließlich 1991 zur Einrichtung von zwei Gleichbehandlungsstellen im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung führte, ebenso wie zur Etablierung interuniversitärer Koordinationsstellen für Frauenforschung in Wien, Linz und Graz. Weiterhin agierte H.-T. als Kommissionsmitglied des Projektzentrums Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Wien. Gemeinsam mit Kolleginnen wie Kathrin Hoffmann-Curtius, Sigrid Schade, Viktoria Schmidt-Linsenhoff oder Silke Wenk förderte sie maßgeblich die Etablierung einer kunsthistorischen Geschlechterforschung im deutschsprachigen Raum.
Zur fachlichen Implementierung genderkritischer Anliegen trugen nicht zuletzt die Kunsthistorikerinnen-Tagungen bei, an denen sich H.-T. seit 1982, somit von Beginn an, beteiligte und deren dritte sie 1986 in Wien gemeinsam mit den Kolleginnen Edith Almhofer, Ilsebill Barta, Zita Breu, Irene Nierhaus, Ulrike Jenni und Judith Schöbel konzipierte und organisierte. Die mit „Frauen-Bilder – Männer-Mythen“ betitelte Tagung markierte eine entscheidende Wende, in deren Verlauf die ‚Frauenkunstgeschichte‘ der 1970er Jahre von einer kunsthistorischen Geschlechterforschung abgelöst wurde, die nicht auf eines der Geschlechter fokussiert, sondern deren Verhältnis in den Blick rückt. Auch H.-T.s 1993 an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (und 1994 an der Universität Wien) approbierte kumulative Habilitationsschrift widmete sich „Studien der Geschlechterbeziehung in der Kunst“. Sie weist mit Beiträgen zur spätmittelalterlichen Luxuria-Ikonographie, zur Naturalisierung des Geschlechterverhältnisses in Jan van Eycks Urelternpaar des „Genter Altars“, zu Boschs „Garten der Lüste“ und Tizians Aktdarstellungen bis hin zu Giovanni Segantinis „Bösen Müttern“ zeitlich und inhaltlich ein weit gefasstes Spektrum an künstlerischen Gegenständen auf, das methodisch durch korrespondierende Fragestellungen einer kulturwissenschaftlich informierten Geschlechterforschung verbunden wird.
H.-T. formuliert darin programmatisch zentrale methodische Anliegen, die ihre Arbeit bis heute bestimmen: Ausgehend von semiotischen Theorien lotet sie die Grenzen und Möglichkeiten bildlichen Bedeutens aus und analysiert das ‚Zeichensystem‘ des Bildgefüges dabei in untrennbarer Verbindung mit seiner ästhetischen Struktur. Besonders deutlich tritt dieses Interesse in jenen Studien hervor, die sich intermedialen Fragestellungen, primär dem Verhältnis von Sprache, Text und Bild widmen. Zu nennen wären hier etwa Beiträge zu schreibenden und lesenden Frauen in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Die Auseinandersetzung mit intermedialen Konstellationen führte zu einem engen interdisziplinären Austausch mit Literaturwissenschaftlern und Linguisten, v.a. Ludwig Jäger, Horst Wenzel und Gotthart Wunberg.
Aufbauend auf diese Arbeiten zeugen die jüngeren Schriften von H.-T. von einem zunehmenden Interesse an bildtheoretischen Fragen, hier vor allem solchen, die in der Fachgeschichte unter dem Schlagwort „Metamalerei“ gefasst werden und sich selbstbezüglichen Aspekten in Gemälden widmen, die Bedingungen des Malens und Wirkmächtigkeiten der Malerei selbst zum Thema erheben. In den weiteren Rahmen dieses Fragenkomplexes fällt auch die konstante Auseinandersetzung mit ganz verschieden konfigurierten Voraussetzungen des Betrachtens und mit Spielarten des Sehens und Blickens, die wiederum auch Fragen der Genderforschung aufgreift, für die Blickstrukturen als differenzmarkierende Faktoren von besonderer Relevanz sind. H.-T. fragt dabei nach der Evokation des Sichtbaren ebenso wie nach der Präsenz und Bedeutsamkeit des Nicht-Sichtbaren bzw. nach dem Wechselverhältnis von Sichtbarem und Nicht-Sichtbarem. Diese Problemfelder fanden ebenso wie das nachhaltige Interesse an der Visualisierung von Affekten und Emotionen Eingang in H.-T.s 2009 erschienene Monographie „Das Sichtbare und das Unsichtbare“, die sich unter diesen Kategorien erneut der Holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts zuwendet. Die Forschung hat mit Blick auf die niederländische Kunst und insbesondere die holländische Malerei als deren leitendendes Interesse wiederholt die Freude an der Beobachtung und Beschreibung identifiziert. H.-T. konstatiert hingegen eine Dialektik, die dieses Begehren nach Sichtbarkeit mit der Arbeit am visuellen Entzug verbindet, da sich, so eine ihrer zentralen Thesen, erst in der Ambivalenz von Sehen und Nicht-Sehen das argumentative Potential der Gemälde entfalte.
Neben der Forschung galt und gilt das besondere Engagement von H.-T. der universitären Lehre: Seit 1975 unterrichtet sie durchgehend an der Universität für angewandte Kunst, seit 1992 überdies regelmäßig an der Universität Wien, wiederholt auch an Universitäten in Deutschland und in der Schweiz. Darüber hinaus war und ist sie durch Gasttätigkeiten sowie die Beteiligung in verschiedenen Forschungseinrichtungen international tätig. So nahm sie 1996/97 eine Gastprofessur am Graduiertenkolleg „Psychische Energien bildender Kunst“ sowie am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt/Main wahr. Ebendort war sie Fellow am Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit. 1997 erhielt sie schließlich den Ruf auf eine C4-Professur an der Goethe-Universität, dem sie jedoch nicht Folge leistete. H.-T. ist im wissenschaftlichen Beirat des Mariann-Steegmann-Instituts für Kunst und Gender der Universität Bremen und im Vorstand des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien aktiv, sowie als Gutachterin für internationale Wissenschaftseinrichtungen tätig, etwa die Deutsche Forschungsgemeinschaft oder den European Research Council.
In den vergangenen Jahren setzte sich H.-T. gemeinsam mit Ivo Hammer nachhaltig für die sachgerechte Restaurierung des nunmehr zum Brünner Stadtmuseum gehörigen „Haus Tugendhat“ ein, die sie durch wissenschaftliche Beratung und in mehreren Publikationen begleiteten.

Werke

Hieronymus Bosch. Eine historische Interpretation seiner Gestaltungsprinzipien. Fink, München, 1981.
Über den Widerspruch. Aus einem Gespräch mit Barbara Putz-Plecko über ihre Arbeiten. In: Die Brücke. Kärntner Kulturzeitschrift. 1982/2, S. 20-24.
Hg. gem. mit Berger, R.: Der Garten der Lüste. Zur Deutung des Erotischen und Sexuellen bei Künstlern und ihren Interpreten. DuMont, Köln, 1985.
Erotik und Inquisition. Zum ‚Garten der Lüste‘ von Hieronymus Bosch. In: Berger, R. / Hammer-Tugendhat, D. (Hg.): Der Garten der Lüste. Zur Deutung des Erotischen und Sexuellen bei Künstlern und ihren Interpreten. DuMont, Köln, 1985, S. 10-47.
Zur Ambivalenz von Thematik und Darstellungsweise am Beispiel von Segantinis ‚Die bösen Mütter‘. In: Kritische Berichte. 1985/3, S. 16-28.
Männerreflexionen. Zu Segantinis Bild ‚Die bösen Mütter‘. In: Held, J. (Hg.): Kunst und Kultur von Frauen. Loccumer Protokolle. 1985/1, S. 47-65.
Zur Dialektik von Kunst und Gesellschaft. In: Kunsthistoriker. Mitteilungen des österreichischen Kunsthistorikerverbandes. 1985/4/5, S. 49-54.
Knallkörper. In: Knallkörper. Feminale 3, Ausst. Kat. Wien, Hochschule für angewandte Kunst, Wien, 1986, S. 2-3.
Zur Funktion und Vermittlung von Kunstgeschichte an den Schulen. In: Kunsthistoriker. Mitteilungen des österreichischen Kunsthistorikerverbandes. 1986/3/4, S. 17-19.
Frauen-Bilder-Männer-Mythen. Kunsthistorische Beiträge. Hg. gem. mit Barta, I. / Breu, Z. / Jenni, U. / Nierhaus, I. / Schöbel, J. Reimer, Berlin, 1987.
Venus und Luxuria. Zum Verhältnis von Kunst und Ideologie im Hochmittelalter. In: Barta, I. / Breu, Z. / Hammer-Tugendhat, D. / Jenni, U. / Nierhaus, I. / Schöbel, J. (Hg.): Frauen- Bilder-Männer-Mythen. Kunsthistorische Beiträge. Reimer, Berlin, 1987, S. 13-34.
Zur Bedeutung der Kunstgeschichte für eine feministische Geschichtsschreibung. In: Calließ, J. (Hg.): Frauen und Geschichte. Loccumer Protokolle. 1986/11, S. 49-58.
Bosch Hieronymus. In: Olbrich, H. (Hg.): Lexikon der Kunst. E. A. Seemann, Leipzig, 1987, S. 617-619.
Zauber der Medusa – Gedanken zu einer Ausstellung in Wien. In: Tendenzen. 1987/4, S. 18-21.
Aspekte der subversiven Funktion von Kunst. In: Becher, U. A. J. / Rüsen, J. (Hg.): Weiblichkeit in geschichtlicher Perspektive. Fallstudien und Reflexionen zu Grundproblemen der historischen Frauenforschung. Suhrkamp, Frankfurt/Main, 1988, S. 150-173.
Zur vierten Kunsthistorikerinnen Tagung in Berlin West vom 21.-25.September 1988. In: Kritische Berichte. 1988/4, S. 120-123.
Jan van Eyck – Autonomisierung des Aktbildes und Geschlechterdifferenz. In: Hoffmann, D. (Hg.): Der nackte Mensch. Jonas, Marburg/Lahn, 1989, S. 80-101. (Der Band erschien gleichzeitig als Bd. 1989/3 der Kritischen Berichte).
Zur Ambivalenz patriarchaler Geschlechterideologie in der Kunst des späten 19. Jahrhunderts. ‚Die bösen Mütter‘ von Giovanni Segantini. In: Dienst, H. / Saurer, E. (Hg.): Das Weib existiert nicht für sich. Geschlechterbeziehungen in der bürgerlichen Gesellschaft. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien, 1990, S. 47-65.
INTRA. Leipziger Arbeiten 1989/1990. Reitsperger, O. (Hg.) unter Mitarbeit von Hammer-Tugendhat, D., Galerie Buskies. Datteln-Horneburg, Wien, 1990.
Hg. gem. mit Noell-Rumpeltes, D. / Pätzold, A.: Die Verhältnisse der Geschlechter zum Tanzen bringen. Beiträge zum Plenum „Kunstwissenschaft/Geschlechterverhältnisse. Einsprüche feministischer Wissenschaftlerinnen“. 22. Deutscher Kunsthistorikertag Aachen, September 1990. (Schriftenreihe Frauenforschung in der Kunstwissenschaft. Sektion des Ulmer Vereins, Heft 1). Jonas, Marburg, 1991.
Gem. mit Pätzold, A.: Vorwort zu: Die Verhältnisse der Geschlechter zum Tanzen bringen. In: Hammer-Tugendhat, D. / Noell-Rumpeltes, D. / Pätzold, A. (Hg.): Die Verhältnisse der Geschlechter zum Tanzen bringen. Beiträge zum Plenum „Kunstwissenschaft/Geschlechterverhältnisse. Einsprüche feministischer Wissenschaftlerinnen“, 22. Deutscher Kunsthistorikertag Aachen, September 1990. (Schriftenreihe Frauenforschung in der Kunstwissenschaft. Sektion des Ulmer Vereins Heft 1). Jonas, Marburg, 1991, S. 4-7.
Lachen ist die Kunst zur Vernichtung von Angst. In: Barbara Graf. Figuren 1989-1991, Ausst. Kat. Winterthur, Galerie ge, Wien, 1991, S. 1-4.
Die Frau in der Kunst. In: Stach, W. / Zens, H. (Hg.): Begriffslexikon zur Bildnerischen Erziehung. Verlag Jugend und Volk, Wien [u.a.], 1991, 2. Auflage, S. 53-55.
Das Denkmal – ein Paradoxon? Hrdlickas Mahnmal gegen Krieg und Faschismus auf dem Wiener Albertinaplatz. In: Salto. 13.9.1991, S. 28-29.
Kein Überblick von oben. In: Adolf Frohner. Die gebrochene Leiter. Trend-Profil Verlag, Wien, 1993, S. 174 und 82-83.
Erotik und Geschlechterdifferenz. Aspekte zur Aktmalerei Tizians. In: Erlach, D. / Reisenleitner, M. / Vocelka, K. (Hg.): Privatisierung der Triebe. Sexualität in der frühen Neuzeit. Lang, Frankfurt/Main, 1994, S. 367-446.
Körperbilder – Abbild der Natur. Zur Konstruktion von Geschlechterdifferenz in der Aktkunst der Frühen Neuzeit. In: LʼHOMME. Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft. 1994/1, S. 45-58.
Geschlecht und Schönheit. Von der Renaissance zur Postmoderne. Gespräch mit Otto Penz und Marie-Luise Angerer. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften. 1994/3, S. 412-423.
Rembrandt und der bürgerliche Subjektentwurf. Utopie oder Verdrängung. In: Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit (Hg.): Nationalismus und Subjektivität. Mitteilungen, Beiheft 2. Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt/Main, 1995, S. 110-124.
Zur Repräsentation des Liebesaktes in der Kunst der Frühen Neuzeit. In: Frauenmacht und Männerherrschaft. Geschlechterbeziehungen im Kulturvergleich, Ausst. Kat. Köln, Rautenstrauch-Joest Museum, Köln, 1997, S. 193-198.
Judith und ihre Schwestern. Konstanz und Veränderung von Weiblichkeitsbildern. In: Kuhn, A. / Lundt, B. (Hg.): Lustgarten und Dämonenpein. Konzepte von Weiblichkeit in Mittelalter und früher Neuzeit. Edition Ebersbach, Dortmund, 1997, S. 343-385.
Hg. gem. mit Tegethoff, W.: Ludwig Mies van der Rohe. Das Haus Tugendhat. Springer, Wien [u.a.], 1998.
Leben im Haus Tugendhat. Kann man im Haus Tugendhat wohnen. In: Hammer-Tugendhat, D. / Tegethoff, W. (Hg.): Ludwig Mies van der Rohe. Das Haus Tugendhat. Springer, Wien [u.a.], 1998, S. 29-34.
Schnitt/Blumen/Schnitt/Körper. In: SchnittBlumen, Ausst. Kat. Wien, Universität für angewandte Kunst Wien, Wien, 1998, S. 16-20.
Wider die Glättung von Widersprüchen. Zu Pieter Aertsens ‚Christus bei Maria und Martha‘. In: Klein, P. K. / Prange, R. (Hg.): Zeitenspiegelung. Zur Bedeutung von Tradition in Kunst und Kunstwissenschaft. Festschrift für Konrad Hoffmann zum 60. Geburtstag. Reimer, Berlin, 1998, S. 95-107.
Rembrandt und der bürgerliche Subjektentwurf. Utopie oder Verdrängung. In: Bielefeld, U. / Engel, G. (Hg.): Bilder der Nation. Kulturelle und politische Konstruktionen des Nationalen am Beginn der europäischen Moderne. Hamburger Edition, Hamburg, 1998, S. 154-178.
Zur Bedeutung von gender studies in der Kunstgeschichte. In: Kunsthistoriker Aktuell. Mitteilungen des österreichischen Kunsthistorikerverbandes. 1998/1, S. 1-2.
Kunst/Kunstgeschichte/Geschlechterkonstruktionen. In: Kreisky, E. / Niederhuber, M. (Hg.): Johanna Dohnal. Eine andere Festschrift. Milena-Verlag, Wien, 1998, S. 122-126.
Rezension zu Annegret Friedrich u.a. (Hg.), Rassismus und Sexismus in der Visuellen Kultur, Marburg 1997. In: metis. Zeitschrift für historische Frauenforschung und feministische Praxis. 1998/13, S. 102-105.
Stellungnahme zu Rudolf Burgers „Heuchelei in der Kunst“. In: symptom b. 71133. Zeitung der Kunsthochschulen. 1999/22/23, S. 28-32.
Judith und ihre Schwestern. Konstanz und Veränderung von Weiblichkeitsbildern. In: Kämmerer, A. / Speck, A. (Hg.): Geschlecht und Moral. Heidelberger Frauenstudien Bd. 6. Matten, Heidelberg, 1999, S. 124-180.
Kunst, Sexualität und Geschlechterkonstruktionen in der abendländischen Kultur. In: Eder, F. X. / Frühstück, S. (Hg.): Neue Geschichten der Sexualität. Beispiele aus Ostasien und Zentraleuropa 1700-2000. Turia und Kant, Wien, 1999, S. 69-92.
Geschlechterbeziehungen in der Kunst. 24 Dias mit einem Begleitheft für Bildnerische Erziehung, Deutsch, Geschichte und Philosophie. Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Abt. V/D/12 – Medienservice, Wien, 1999.
Vorwort. In: Nierhaus, I.: Arch6. Raum, Geschlecht, Architektur. Sonderzahl, Wien, 1999, S. 6-7.
Hg. gem. mit Tegethoff, W.: Ludwig Mies van der Rohe. The Tugendhat House. Springer, Wien [u.a.], 2000.
Liebesbriefe. Plädoyer für ein neues Text-Bild-Verständnis der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. In: Kunsthistoriker. Mitteilungen des österreichischen Kunsthistorikerverbandes. 2000/10, S. 126-133.
Einige Bemerkungen zum Ausstellungsprojekt dis-positiv. Zur Produktivität von Kunst und Diskurs. In: Jochum, R. (Hg.): dis-positiv. Folder zur gleichnamigen Ausstellung im Semperdepot Wien, 2.5.-8.5.2000, Wien, 2000, n.p.
Judith. In: Natter, T. (Hg.): Klimt und die Frauen, Ausst. Kat. Wien, Österreichische Galerie im Belvedere, Köln, 2000, S. 220-225.
Kunst der Imagination/Imagination der Kunst. Die Pantoffeln Samuel van Hoogstratens. In: Krüger, K. / Nova, A. (Hg.): Imagination und Wirklichkeit. von Zabern, Mainz, 2000, S. 139-153.
Disturbances in the Art of the Early Modern Netherlands and the Formation of the Subject in Pieter Aertsenʼs Christ at the House of Martha and Mary. In: American Imago. 2000/4, S. 387-402.
Akzeptanz von Differenz. Kulturpolitisches Interview. In: Die Brücke. Kärnten. Kunst. Kultur. 2000/13, S. 4-5.
Der unsichtbare Text. Liebesbriefe in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. In: Wenzel, H. / Seipel, W. / Wunberg, G. (Hg.): Audiovisualität vor und nach Gutenberg. Skira, Wien, 2001, S. 159-174.
Was ist ein Bild. Ein Gespräch zwischen Armin Saub, Daniela Hammer-Tugendhat und Ivo Hammer. In: Bildstöcke und Steppenläufer. Arbeiten von 1978-2000, Ausst. Kat. München, Otto-Galerie, München, 2001, S. 7-11.
Über das Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit. Ernst H. Gombrich: „Kunst und Illusion“. Teil 9 der Serie „Kulturwissenschaftliche Bibliothek Österreich“. In: Der Standard (Album) 05.05.2001, S. 7.
Kommentar zu Sigrid Schade: Kunstgeschichte. In: Zinggl, W. (Hg.): Spielregeln der Kunst. Philo Fine Arts, Hamburg, 2001, S. 10-102.
Geschlechter-Differenz. Die Bathseba von Rembrandt. In: Bennewitz, I. (Hg.): Lektüren der Differenz. Gewidmet Ingvild Birkhan. Lang, Bern [u.a.], 2002, S. 125-142.
Arcana Cordis. Zur Konstruktion des Intimen in der Malerei von Vermeer. In: Engel, G. / Reichert, K. (Hg.): Das Geheimnis am Beginn der europäischen Moderne. Klostermann, Frankfurt/Main, 2002, S. 234-256.
Kunst/Konstruktionen. In: Musner, L. / Wunberg, G. (Hg.): Kulturwissenschaften. Forschung – Praxis – Positionen. WUV-Universitätsverlag, Wien, 2002, S. 313-338.
Staat raus, Parteipolitik rein. Zum Autonomiebegriff der Reformer. Im Rahmen des Uni-Forums. In: Der Standard. 20./21.04.2002, S. 12.
Verkörperte Differenzen, Kultur. Wissenschaften Bd. 8. Hg. gem. mit K. Brunner und A. Griesebner. Turia und Kant, Wien, 2004.
Heterogenität und Differenz. Zur Aktualität der Kunst von Pieter Bruegel d. Ä. In: Friedrich, A. (Hg.): Die Freiheit der Anderen. Festschrift für Viktoria Schmidt-Linsenhoff. Jonas, Marburg/Lahn, 2004, S. 24-37.
Jan van Eyck: Autonomisierung des Aktbildes und Geschlechterdifferenz. In: Zimmermann, A. (Hg.), Kunstgeschichte und Gender. Eine Einführung. Reimer, Berlin, 2006, S. 73-98.
Gespräch: Daniela Hammer-Tugendhat und Gabriele Rothemann. In: Fotografie an der Angewandten, Fotohof Ed., Salzburg, 2006, S. 3-9.
Gem. mit Sieder, R. / Eder, F. X. (Hg.): Liebe: Diskurse und Praktiken. Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften. 2007/3.
Peripherie und Zentrum. Eine Glosse zu Pieter Bruegels d. Ä. Bekehrung Pauli. In: Futscher, E. / Neuner, St. / Pichler, W. / Ubl, R. (Hg.): Was aus dem Bild fällt. Festschrift zu Ehren von Teja Bach. Fink, München, 2007, S. 229-237.
Kriegerdenkmäler. Kritische Gedanken zum Opferdiskurs. In: Werkner, P. / Höpfel, F. (Hg.): Kunst und Staat. Beiträge zu einem problematischen Verhältnis. Huter und Roth, Wien, 2007, 119-135.
Rembrandt und die antiken Geschichten. Alterität und Persistenz, in: Bloemdal, J. / Sneller, A. / de Baar, M. (Hg.): Bronnen van inspiratie. Recepties van de klassieken in de vroegmoderne Nederlanden in muziek, literatuur en beeldende kunst. De zeventiende eeuw 23/1, Uitgeverij Verloren, Hilversum, 2007, S. 77-97.
Gott im Schatten. Zur Bedeutung des Lichts bei Caravaggio und Rembrandt. In: Lechtermann, Ch. / Wandhoff, H. (Hg.): Licht, Glanz, Blendung. Beiträge zu einer Kulturgeschichte des Leuchtenden. Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik Bd. 18. Lang, Bern [u. a.] 2008, S. 177-189.
Das Sichtbare und das Unsichtbare. Zur holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Böhlau, Köln [u.a.], 2009.
Tournez sʼil vous plaît! Transkriptionen einer Rückenfigur Gerard ter Borchs. In: Krieger, V. / Mader, R. (Hg.): Ambiguität in der Kunst. Typen und Funktionen eines ästhetischen Paradigmas. Böhlau, Köln [u.a.], 2009, S. 73-91.
Emotionen. Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Hg. gem. mit Ch. Lutter. 2010/2.
Holländische Malerei – Spiegel der Wirklichkeit. In: Bohunovsky-Bärnthaler, I. (Hg.): Was ist die Wirklichkeit wirklich. Ritter Verlag, Klagenfurt [u.a.], 2010, S. 120-144.
Die Negation der Perspektive. Pieter Bruegels alternatives Konzept. In: Koch, G. (Hg.): Perspektive. Die Spaltung der Standpunkte. Zur Perspektive in Philosophie, Kunst und Recht. Fink, München, 2010, S. 107-121.
Gem. mit Lutter, Ch.: Emotionen im Kontext. Eine Einleitung. In: Emotionen. Zeitschrift für Kulturwissenschaften. 2010/2, S. 7-14.
Rezension zu Viktoria Schmidt-Linsenhoff, Ästhetik der Differenz. Postkoloniale Perspektiven vom 16. bis 21. Jahrhundert, Marburg 2010. In: H-ArtHist, http://arthist.net/reviews/895, 10.02.2011.
Tournez sʼil vous plaît! Transcriptions of a Rückenfigur by Gerard Ter Borch. In: Hanssen, K. (Hg.): The Borrowed Gaze. Variations GTB. MER. Paper Kunsthalle vzw, Antwerpen 2010, S. 17-35.
Liebe und Ehe. Bürgerliche Utopie in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. In: Guth, D. / Priedl, E. (Hg.): Bilder der Liebe. Liebe, Begehren und Geschlechterverhältnisse in der Kunst der Frühen Neuzeit. Transcript, Bielefeld, 2012, S. 129-146.
Zur Repräsentation von Emotion in der Kunst. In: Mixa, E. / Vogl, P. (Hg.): E-Motions. Transformationsprozesse in der Gegenwartskultur. Turia und Kant, Wien, 2012, S. 81-92.
Zur Semantik männlicher Nacktheit und Sexualität. Ein Rückblick. In: Natter, T. / Leopold, E. (Hg.): Nackte Männer. von 1800 bis heute. Ausstellungskatalog Leopold Museum Wien. Hirmer, München, 2012, S. 37-45.
Hg. gem. mit Hammer, I. / Tegethoff, W.: Vila Tugendhat. Ludwiga Miese van der Rohe. Barrister & Principal, Brno, 2013.
Machtvergessene Wissenschaft. Eine Stellungnahme von Daniela Hammer-Tugendhat zur Bildwissenschaft. In: Texte zur Kunst, 95. Berlin, 2014, S. 57-61.
Gem. mit Hammer, I. / Tegethoff, W.: Haus Tugendhat. Ludwig Mies van der Rohe. Birkhäuser, Basel, 2015. (zugleich englische Ausgabe: House Tugendhat).
Todes- und Jenseitsimaginationen in der christlichen Kunst. In: Vorstellungswelten. Zeitschrift für Kulturwissenschaften. 2014/2, S. 13-28.
Wer diktiert? Was spricht? Wer schreibt? Zur Transkription des Diktats im Evangelistenbild. Mittelalterliche Buchmalerei – Caravaggio – ter Brugghen – Rembrandt. In: Epping-Jäger, C. / Binczek, N. (Hg.): Diktieren. Phono-Graphie als poetisches Verfahren. Fink, München, 2015, S. 53-72.
The Visible and the Invisible. On Seventeenth-Century Dutch Painting. Edition Angewandte, De Gruyter, Berlin [u.a.], 2015.

Literatur / Quellen

Angerer, M.-L.: Laudatio auf Daniela Hammer-Tugendhat anlässlich der Verleihung des Gabriele Possanner-Staatspreises am 5. März 2010. http://wissenschaft.bmwfw.gv.at/fileadmin/user_upload/wissenschaft/frauen/Laudatio_Possaner__Dani_Hammer-T..pdf [02.11.2014]
Das Weibliche ist patriarchale Konstruktion. Daniela Hammer-Tugendhat im Gespräch mit Andreas Freitag. In: Der Standard, 10. März 2010, S. 14.

BiografieautorIn:

Karin Gludovatz