Hainisch Henriette; Frauenrechtsaktivistin und Vereinsfunktionärin

Geb. ?
Gest. 1972

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Schweizer Diplomaten und einer Österreicherin.

LebenspartnerInnen, Kinder: Heirat mit Wolfgang Hainisch.

Laufbahn: H. H. war in London erstmals mit der Idee des Settlement bekannt geworden. Kam nach ihrer Heirat nach Wien und wurde von Marianne Hainisch, einer Mitbegründerin und Ehrenmitglied des Settlement in die Wiener Settlementbewegung eingeführt. 1933 löste sie Herrn Bunzl in der Präsidentschaft des Settlement ab und navigierte den Verein durch die wirtschaftlich und politisch schwierigen Dreißigerjahre bis zur Zwangsauflösung des Vereins im Jahr 1938. Nach Kriegsende wurde H. H. wieder zur Präsidentin gewählt und hatte den Vorsitz bis zu ihrem Tod 1972 inne. H. H. trat aber auch bezüglich ihrer Aktivitäten in Frauenorganisationen in die Fußstapfen der frauenbewegten Großmutter ihres Mannes. In den Fünfzigerjahren nahm sie als Delegierte des BÖFV an der Generalversammlung des „International Council of Women“ (ICW) in Athen (1951), Helsinki (1954) und Montreal (1957) teil. Die Tagung des ICW im Jahr 1960 in Istanbul besuchte neben H. H. und anderen österreichischen Delegierten auch Tilly Kretschmer-Dorninger, die spätere Arbeitsleiterin des Settlement. Letzte Vorkriegspräsidentin und erste Nachkriegspräsidentin des Settlement.

L.: Malleier 2005, Kretschmer-Dorninger, Tilly: Nachruf anlässl. der Trauerstunde für H. H. am 3. März 1972