Grünberg Johanna Rahel Theresia, verh. Franul v. Weißenthurn, Ps. Johanna Weißenthurn; Schauspielerin und Schriftstellerin
Geb. Koblenz, Deutschland, 16.2.1772 (1773)
Gest. Wien, 17.5.1847
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Johann Benjamin Grünberg, ehemaliger Offizier und Schauspieler; Mutter: Maria Anna, geb. Rausch.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1791 Heirat mit A. Franul von Weißenthurn (†1817), Patriziersohn aus Fiume und Beamter in Wien; ein Sohn und eine Tochter.
Ausbildungen: J. G. erhält keine Schulbildung, erlernt jedoch autodidaktisch Lesen und Schreiben.
Laufbahn: J. G.s Kindheit und Jugend ist geprägt vom Wanderleben der Schwagerschen Theatertruppe, der ihre Eltern angehörten. Trat schon früh auf der Bühne auf. Kam 1787 an das Hoftheater in München, 1788 nach Baden bei Wien und 1789 an das Hofburgtheater, wo sie bis 1842 wirkte. Schrieb über 60 Dramen, Lustspiele, Familienstücke und romantische Schauspiele. Die meisten Stücke wurden mit großem Erfolg auf den deutschen Bühnen gespielt und begründen ihren Ruhm in Deutschland und Österreich. Das wichtigste Ereignis ihres künstlerischen Lebens ist 1809 der Auftritt im Schloßtheater zu Schönbrunn vor Napoleon, der ihr 3000 Franken als Geschenk auszahlen läßt.
Ausz.: 1829, zum 40-jährigen Bühnenjubiläum am Wiener Hoftheater wird J. v. W. als Schauspielerin und Dichterin die große Zivil-Ehrenmedaille durch den Kaiser verliehen. Ihr Porträt wird der Gemäldesammlung verdienstvoller Theaterkünstler hinzugefügt. 1839, zu ihrem 50-jährigen Bühnenjubiläum lässt ihr König Friedrich Wilhelm III. von Preußen die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft überreichen. Im 12. Wiener Gemeindebezirk wurde eine Gasse nach ihr benannt.
Qu.: Sammlung Mansfeld, Wien.
W.: „Schauspiele. 6 Bde“ (1804-17), „Neue Schauspiele. 2 Bde“ (1817), Graf Lorenberg. Roman“ (1819), „Neueste Schauspiele. 2 Bde“ (1821/22), „Neueste Schauspiele. 3 Bde“ (1826-36), „Autobiographie (unvollendet, veröffentlicht in ‚Plauderstube. Beilage zum Kasseler Tageblatt und Anzeiger‘)“ (1882/83), „Nachgelassenen Schauspiele, hg. v. Carl Engelbrecht“ (1848)
L.: Brümmer 1981-1990, Czeike Bd. 2, 2004, du Toit 1924, Grandauer 1878, Keckeis/Olschak 1953-54, Kindermann/Dietrich 1950, Kosch 1968, Kosch 1953, Nagl/Zeidler/Castle 1899-1937, ÖBL, Peschel 1913, Rub 1913